Die Rotdrossel (Turdus iliacus) war früher auch unter den Namen Pfeifdrossel und Weißdrossel bekannt. In alten Büchern kann man diese Bezeichnungen noch finden. Sie ist eine Vogelart aus der Familie der Drosseln (Turdidae) und gehört zur Gattung Echte Drosseln.
Wer Rotdrosseln in Deutschland beobachten möchte, kann das nur zwischen Oktober und Anfang April tun. Die Vögel kommen nur zum Überwintern nach Deutschland.
Systematik
- Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
- Unterordnung: Singvögel (Passeri)
- Familie: Drosseln (Turdidae)
- Unterfamilie: Turdinae
- Gattung: Echte Drosseln (Turdus)
- Art: Rotdrossel
Wie sieht eine Rotdrossel aus?
Die erwachsene Rotdrossel kann eine Körperlänge zwischen 19 und 23 cm erreichen. Die Flügelspannweite erreicht maximal 34 cm und das Gewicht liegt zwischen 60 und 65 g.
Auf den ersten Blick könnte man die Rotdrossel leicht mit der Singdrossel verwechseln. Bei Gefieder dominieren, besonders an der Oberseite und am Kopf eher Brauntöne. Im Kontrast dazu ist die Unterseite heller und gesprenkelt.
Die Unterseite der Flügel ist rostrot gefärbt, daher auch der Name.
Ein deutlicher Unterschied zwischen Rotdrossel und Singdrossel ist der der helle, fast weiße, Überaugenstreif. Den haben Singdrosseln nämlich nicht.
Männchen und Weibchen unterscheiden sich im Aussehen nicht. Die Weibchen sind in der Regel etwas größer und schwerer.
Wo leben Rotdrosseln?
Wie bereits eingangs erwähnt, ist die Rotdrossel bei uns nur im Winter zu Gast. Sie gehört zu den Zugvögeln und überwintert nur in Mitteleuropa, West- und Südeuropa. Allerdings kann es auch vorkommen, dass einzelne Rotdrosseln auch im Sommer hierbleiben.
Sie halten sich vorwiegend in Parks oder auch in offenen Wald- und Buschlandschaften auf. Gern auch in der Nähe anderer heimischer Drosselarten.
Die Brutgebiete der Rotdrossel liegen aber in Skandinavien, Schottland und Sibirien. Auf Island und in Teilen von Norwegen sind sie sogar Standvögel, die das ganze Jahr dort verbringen.
Was fressen Rotdrosseln?
Auf dem Speiseplan dieser Drosselart stehen in erster Linie Insekten, Spinnen, Würmer und auch Schnecken. In den kälteren Monaten wechselt dann die tierische Kost in Richtung Beeren und Sämereien.
Brutverhalten und Fortpflanzung bei Rotdrosseln
Rotdrosseln brüten in der Regel zweimal pro Jahr in der Zeit zwischen April und Juni. Was die Platzierung des Nests angeht, sind die Vögel recht variabel. Es kann in Bodennähe gebaut werden oder auch in Büschen oder Bäumen.
Meinst wird es direkt am Stamm gebaut oder auf einem starken Seitenast.
Das Nest hat die Form einer Halbkugel. Als Baumaterialien werden Gräser, Flechten und Moos verwendet. Hin und wieder kommt auch Erde und Schlamm zum Einsatz. Das Innere wird mit ganz feinen Gräsern ausgepolstert.
Das Weibchen legt 4 bis 5 Eier. Abweichungen nach oben und unten gibt es, sie sind aber eher selten. Gebrütet wird nur vom Weibchen. Nach 11 bis 13 Tagen schlüpfen die Jungen und werden nun von beiden Elternteilen mit Futter versorgt.
Nach ca. 12 Tagen verlassen die jungen Rotdrosseln das Nest und verstecken sich in der Nähe. In den nächsten Wochen bleibt die Rotdrossel-Familie noch zusammen.