Die Nachtigall (Luscinia megarhynchos) gehörte früher noch zur Familie der Drosseln, die inzwischen wird sie der Familie der Fliegenschnäpper (Muscicapidae), wie z.B. auch das Rotkehlchen, zugeordnet.
Wenn man vom Gesang der Nachtigall spricht, dann meint man übrigens nur die Männchen, denn nur sie singen.
Nachtigall Steckbrief
Eigenschaft | Informationen |
---|---|
Wissenschaftlicher Name | Luscinia megarhynchos |
Verbreitung | Europa, Nordafrika, Westasien |
Lebensraum | Laubwälder, Gebüsche, Gärten, Parks |
Größe | 15-16 cm (Körpergröße) |
Gewicht | 20-25 g |
Gefieder | Braune Oberseite, beige Unterseite |
Gesang | Melodischer, lauter und vielfältiger Gesang |
Nahrung | Insekten, Würmer, Schnecken, Beeren, Früchte |
Fortpflanzung | Monogam; legt 4-6 Eier; brütet 12-13 Tage |
Zugverhalten | Zugvogel, überwintert in Afrika südlich der Sahara |
Bedrohung | Lebensraumverlust, intensive Landwirtschaft |
Systematik
- Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
- Unterordnung: Singvögel (Passeri)
- Familie: Fliegenschnäpper (Muscicapidae)
- Unterfamilie: Schmätzer (Saxicolinae)
- Gattung: Luscinia
- Art: Nachtigall
Wie sieht eine Nachtigall aus?
Mit seinen 16,5 cm Körperlänge vom Schnabel bis zur Schwanzspitze, ist die ausgewachsene Nachtigall in etwa so groß wie ein Haussperling. Das Gewicht des kleinen Vogel liegt zwischen 18 und 27 g.
Was die Färbung des Gefieders angeht, gibt es keinen Unterschied zwischen Männchen und Weibchen. Beide sind auf der Oberseite des Körpers leicht rötlich Hellbraun. Der Schwanz der Nachtigall ist aber im Vergleich dazu deutlicher rotbraun gefärbt.
Im Kontrast dazu sind der Bauch und die Brust deutlich heller gefärbt. Markant ist auch der weiße Ring um die schwarzen Augen.
Bei der Nachtigall gibt es keinen Geschlechtsdimorphismus. Männchen und Weibchen sind sich also zum Verwechseln ähnlich und gleich gefärbt.
Wo leben Nachtigallen?
Die Nachtigall kommt in weiten Teilen von Europa, Asien und Nordafrika vor. Selbst in Australien gibt es Vorkommen. Dort wurden die kleinen Vögel von europäischen Siedlern mitgebracht. Hier in Mitteleuropa kann man sie nur in den Sommermonaten beobachten, da sie ein Zugvogel ist. Die kalten Monate verbringen sie lieber in Afrika.
Als bevorzugter Lebensraum dienen Gegenden mit dichtem Gebüsch. So fühlen sie sich an Waldrändern, in feuchtem Gelände und in Feldgehölzen besonders wohl.
Was frisst eine Nachtigall?
Die Nachtigall ist nicht so wählerisch, was die Nahrung angeht. Im Sommer und im Herbst stehen vor allem verschiedene Beeren auf dem Speiseplan. Sonst ernährt sie sich aber auch gern von Insekten, deren Larven, sowie Würmern und Raupen. Selbst Spinnen und andere wirbellose Tiere werden nicht verschmäht.
Brutverhalten und Fortpflanzung der Nachtigall
Die Nachtigall baut ihr Nest immer direkt am Boden, meist am Buschrand oder an Wegrändern im Krautsaum. Das Weibchen verwendet für den Nestbau als Grundlage Laub und im Inneren dann Moos und Halme.
Gebrütet wird hier in unseren Gegenden meist nur einmal pro Jahr von Mitte April bis Mitte Juni. Das Weibchen legt vier bis sechs grünlich braunen Eier und zwar jeden Tag ein Ei. Nach einer Brutzeit von 13 bis 14 Tagen schlüpfen die Jungen. Das Füttern übernehmen beide Elternteile.
Die Jungvögel verlassen nach ca. 12 Tagen das Nest, werden aber noch weitere 14 bis 15 Tage betreut.
Hat die Nachtigall Feinde?
Ja, die Nachtigall hat einige natürliche Feinde. Zu ihren Hauptfeinden gehören:
- Raubvögel: Greifvögel wie Habichte, Sperber und Eulen stellen eine Bedrohung für den kleinen Vogel dar. Diese Vögel jagen aktiv und können Nachtigallen als Beute sehen.
- Räuberische Säugetiere: Marder, Füchse, Katzen und andere räuberische Säugetiere sind ebenfalls potenzielle Feinde des kleinen Sängers. Sie können sowohl Eier als auch Jungvögel angreifen.
- Schlangen: Bestimmte Schlangenarten, wie zum Beispiel der Marder- oder Ringelnatter, können Nachtigallen und ihre Nester bedrohen.
- Prädatoren am Boden: Bodenbewohnende Prädatoren wie Ratten und Wiesel können in einigen Fällen Nachtigallennester plündern.
Es ist wichtig anzumerken, dass die Präsenz und Bedrohung durch diese Feinde in verschiedenen Lebensräumen und Regionen variieren kann. Die Nachtigall hat jedoch Überlebensstrategien entwickelt, wie zum Beispiel eine gut getarnte Nistplatzwahl und eine hohe Flugagilität, um ihre Chancen gegenüber ihren Feinden zu erhöhen.
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