Erlenzeisig – Aussehen, Lebensweise, Brutverhalten

Der Erlenzeisig (Carduelis spinus) gehört zur Familie der Finken und dort zur Unterfamilie der Stieglitzartigen. Die Mitglieder dieser Art werden häufig auch einfach nur als Zeisige bezeichnet. Sie sind, mit ganz wenigen Ausnahmen, in ganz Europa zu finden.

Auch bei uns kann man die kleinen Erlenzeisige das ganze Jahr antreffen und beobachten.

Systematik

  • Unterordnung: Singvögel (Passeri)
  • Familie: Finken (Fringillidae)
  • Unterfamilie: Stieglitzartige (Carduelinae)
  • Tribus: Carduelini
  • Gattung: Zeisige (Spinus)
  • Art: Erlenzeisig

Wie sieht ein Erlenzeisig aus?

Aussehen und Merkmale beim Erlenzeisig

Finken sind ja generell nicht die größten Vögel und mit einer Körperlänge von bis zu 12 cm ist der Erlenzeisig auch ein eher kleiner Vertreter. Die Flügelspannweite kann dabei zwischen 20 und 23 cm erreichen. Und wer relativ klein ist, der ist meist auch nicht so schwer. Genau gesagt liegt das Gewicht eines erwachsenen Erlenzeisig bei rund 15 g.

Das Männchen ist, wie so häufig, intensiver gefärbt als das Weibchen. Grundsätzlich überwiegt aber ein grün-gelber Ton des Gefieders an der Oberseite. Die Unterseite ist etwas heller gefärbt. Die Weibchen sind deutlich blasser, eher graugrün gefärbt.

Erlenzeisig-Männchen sind zusätzlich an der Stirn und am Kinn noch dunkel bzw. sogar ganz schwarz gefärbt.

Durch diese Unterschiede kann man Männchen und Weibchen bei den Erlenzeisigen ganz gut auseinanderhalten.

Wo leben Erlenzeisige?

Wie bereits eingangs erwähnt, kommt der Erlenzeisig in fast ganz Europa vertreten. Die einzigen Ausnahmen bilden Island und die nördlichen Regionen Skandinaviens. Auch in Nordasien und Ostasien sowie im Mittleren und Nahen Osten kann man die kleinen Vögel beobachten.

In unseren Regionen bleiben Erlenzeisige auch das ganze Jahr in ihren Brutgebieten, sie gehören also zu den Standvögeln.

Vor allem in der Brutzeit sind die Vögel in Nadelwäldern und Mischwäldern anzutreffen, denn als Bäume für den Nestbau werden Fichten bevorzugt.

Im Winter schließen sie sich gern zu größeren Schwärmen zusammen und ziehen auf der Suche nach Futter umher. Gerade in dieser Zeit tauchen sie dann häufiger auch in Parks oder Gärten auf.

Was frisst ein Erlenzeisig?

Erlenzeisige tragen ihren Namen nicht ohne Grund. Auf dem Speiseplan der kleinen Finken stehen die Samen von Erlen und Birken ganz weit oben. Aber natürlich werden auch andere Samen und kleine Nüsse und sogar hin und wieder kleinere Insekten werden gefressen.

Gerade bei der Futtersuche zeigt sich auch, wie aktiv diese kleinen Vögel sind.

Erlenzeisig auf Nahrungssuche

Brutverhalten und Fortpflanzung bei Erlenzeisigen

Zwischen April und Juni wird bei den Erlenzeisigen in der Regel zweimal gebrütet. Die Nester werden am liebsten hoch oben in den Baumkronen von Fichten gebaut. Als Baumaterial dienen Gräser und Moose.

Das Weibchen legt 3 bis 5 Eier, die weiß mit rotbraunen Flecken sind. Die Eier werden dann ca. 13 Tage bebrütet. Nach dem Schlüpfen wird der Nachwuchs, als Nesthocker, weitere 13 bis 15 Tage gefüttert.

Interessant ist, dass die Jungen bevorzugt mit tierischer Nahrung, wie Blattläuse und Raupen, gefüttert werden.

Zugverhalten

Der Erlenzeisig ist ein Teilzieher, das bedeutet, dass einige Populationen in den kalten Wintermonaten südwärts ziehen, während andere in ihrem Brutgebiet verbleiben. Diese Zugbewegungen hängen oft von der Verfügbarkeit von Nahrung ab.

Die Zugrouten sind beeindruckend, und manchmal können ganze Schwärme von Erlenzeisigen beobachtet werden, wie sie am Himmel entlangziehen.

Bedeutung für die Ökologie

Der Erlenzeisig spielt eine wichtige Rolle in der Ökologie, da er als Samenverbreiter für verschiedene Pflanzenarten fungiert. Die nicht gefressenen Samen, die er aufnimmt, werden oft an anderen Orten wieder ausgeschieden und tragen so zur Verbreitung von Pflanzen bei.

Zudem stellt er eine wichtige Nahrungsquelle für Greifvögel und andere Beutegreifer dar.

Erlenzeisig (Carduelis spinus) Steckbrief

EigenschaftInformationen
NameErlenzeisig (Carduelis spinus)
KlassifikationOrdnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Familie: Finken (Fringillidae)
Gattung: Zeisige (Carduelis)
Aussehen– Größe: ca. 11,5 bis 12,5 cm
– Gewicht: 10 bis 18 Gramm
– Gefieder: Männchen gelb-grüner Rücken, schwarze Flügelstreifen und gelbe Stirn; Weibchen weniger intensiv gefärbt, graubrauner Rücken
Verbreitung– Heimat: Europa und Teile Asiens
– Winterquartiere: Südeuropa und Nordafrika
Lebensraum– Laub- und Mischwälder, Birkenbestände in offener Landschaft
– Häufig auch in Parks und Gärten anzutreffen
Nahrung– Pflanzliche Kost: Samen von Birken, Erle, Fichten und anderen Bäumen
– Gelegentlich auch Insekten, besonders in der Brutzeit
Verhalten– Gesellig und meist in kleinen Schwärmen unterwegs
– Flugbewegungen sind flink und wellenartig
– Im Winter bilden sie oft größere Schwärme mit anderen Finkenarten
Fortpflanzung– Brutzeit: April bis Juni
– Nest: Versteckt in Bäumen, meist in Astgabeln
– Gelege: 4 bis 6 Eier
– Brutdauer: ca. 12 bis 14 Tage
– Jungenaufzucht: Beide Elternteile sind daran beteiligt
Zugverhalten– Teilzieher: Einige Populationen ziehen im Winter in wärmere Gebiete, während andere Standvögel sind
– Zugvögel ziehen im Spätherbst in ihre Winterquartiere
Schutzstatus– In einigen Ländern geschützt, insbesondere während der Brutzeit
– In Deutschland auf der Vorwarnliste der gefährdeten Vogelarten

Erlenzeisig im Video

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