Obwohl man es beim Namen vermuten könnte, gehört die Bartmeise (Panurus biarmicus) nicht zu den Meisen. Vielmehr ist sie die einzige Art in der Familie der Bartmeisen (Panuridae). Als Standvogel kann man sie das ganze Jahr beobachten. Bartmeisen bevorzugen als Lebensraum große Schilfflächen.
Systematik
- Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
- Unterordnung: Singvögel (Passeri)
- Überfamilie: Sylvioidea
- Familie: Panuridae
- Gattung: Panurus
- Art: Bartmeise
Wie sieht eine Bartmeise aus?
Erwachsene Bartmeisen haben eine Körperlänge zwischen 14 und 15,5 cm. Insbesondere die Männchen haben ein sehr charakteristisches Erscheinungsbild, denn sie tragen Bart und daher auch der Name. Das Gefieder der kleinen Vögel ist hell gelbbraun, wobei die Unterseite heller ist.
Die Männchen haben einen hellen blaugrauen Kopf mit deutlich sichtbaren schwarzen Bartstreifen. Die Kehle ist weiß und die Unterschwanzdecken sind ebenfalls schwarz.
Die Weibchen besitzen diese Bartstreifen nicht, sondern sind am Kopf einfach nur beigebraun gefärbt. Auch anders als beim erwachsenen Männchen ist die Kehle ist schmutzigweiß und die Unterschwanzdecken beige gefärbt.
Wo leben Bartmeisen?
Bartmeisen kann man in verschiedenen Regionen in Europa, Asien und Nordafrika finden. In Mitteleuropa sind die Hauptlebensbereiche z.B. an der Nordsee, der Ostsee und am Neusiedler See in Österreich. Wichtig für den perfekten Lebensraum sind ausgedehnt Röhrichte mit viel Altschilf.
Denn nicht nur zur Brutzeit hält sich die Bartmeise lieber im Schilf auf. Gebüsche werden so gut wie nie besucht.
Was fressen Bartmeisen?
Die Ernährung von Bartmeisen variiert zwischen Sommer und Winter. Während in den Sommermonaten eher tierische Nahrung wie Insekten und Spinnen auf dem Speiseplan stehen, sind es in den kälteren Monaten eher Sämereien wie z.B. Schilfsamen.
Brutverhalten und Fortpflanzung bei Bartmeisen
Bartmeisen brüten in der Regel zweimal pro Jahr in der Zeit von April bis Juni. Da die Vögel die meiste Zeit im Schilf verbringen, wird natürlich auch das Nest im Schilf gebaut. Das Nest ist wie ein tiefer Napf, der recht weit unten in Wassernähe im Schilf gebaut wird. Als Baumaterial werden vor allem Schilfblätter verwendet. Das Innere des Nests wird mit Federn und Schilfrispen ausgepolstert.
Das Weibchen legt meist zwischen 4 und 7 Eier. Während der nächsten 14 Tage bebrütet das Weibchen die Eier. Das Männchen beteiligt sich nicht an der Brut, versorgt aber das brütende Weibchen in dieser Zeit mit Nahrung.
Bartmeisen-Küken sind Nesthocker. Nach dem Schlüpfen verbringen sie also die nächsten 12 bis 14 Tage im Nest. In dieser Zeit werden sie von beiden Altvögeln mit Futter versorgt.
Bartmeisenpaare finden sich übrigens schon, wenn sie noch ihr Jugendgefieder haben und bleiben dann ein Leben lang zusammen.
Bartmeise im Video
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