Raufußbussard (Buteo lagopus) – Aussehen, Lebensweise, Brutverhalten

Du möchtest mehr über den Raufußbussard (Buteo lagopus) erfahren? Dieser Greifvogel, auch als „Rauhautfuß“ bekannt, fasziniert durch sein einzigartiges Aussehen und seine beeindruckenden Jagdtechniken. Der Raufußbussard lebt in den kargen Tundren des Nordens und zeigt erstaunliche Anpassungen an dieses raue Klima.

In diesem Artikel erfährst du alles über das Aussehen, die Lebensweise und das Brutverhalten dieses faszinierenden Vogels. Egal ob du ein Naturfreund, ein Hobby-Ornithologe oder einfach neugierig bist – hier bist du genau richtig. Lass dich von der Welt des Raufußbussards begeistern und entdecke die Geheimnisse dieses majestätischen Greifvogels!

Systematik

Raufußbussard Aussehen und Merkmale

Raufußbussard Aussehen und Merkmale

Der Raufußbussard ist ein mittelgroßer Greifvogel, der etwas größer als der Mäusebussard ist. Er zeichnet sich durch seine langen Flügel und den relativ kurzen Schwanz aus. Das Gefieder variiert stark, aber meistens ist es oben braun und unten hell, oft mit dunklen Flecken und Streifen.

Besonders auffällig sind die bis zu den Zehen befiederten Beine, was ihm den Namen „Raufußbussard“ eingebracht hat. Der Kopf ist meist hellbraun bis weißlich, mit einem markanten dunklen Augenstreif. Im Flug erkennt man ihn leicht an den dunklen Flügelspitzen und der schwarzen Endbinde am Schwanz.

Junge Raufußbussarde haben ein ähnliches Muster, aber ihr Gefieder ist insgesamt heller. Während der Jagd kann man sie oft beim Rütteln in der Luft beobachten, eine Technik, die sie von vielen anderen Greifvögeln unterscheidet. Die Augenfarbe variiert von gelb bis dunkelbraun, abhängig vom Alter des Vogels.

Ihre kräftigen, gelben Krallen sind ideal zum Greifen und Töten von Beutetieren. Insgesamt ist der Raufußbussard ein beeindruckender Anblick, der sowohl in der Luft als auch auf dem Boden leicht zu erkennen ist.

Lebensraum

Dieser Greifvogel liebt die nördlichen, baumlosen Tundren und Fjällgebiete. Man findet ihn oft in der Nähe von Gewässern oder entlang der Küsten. Im Winter zieht er in offene Landschaften wie Marschlandschaften, Mooren und Prärien. Er ist ein echter Zugvogel und verlässt seine Brutgebiete je nach Nahrungsangebot und Schneelage ab Ende August.

Verbreitung

Der Raufußbussard ist zirkumpolar in der Holarktis verbreitet. In Europa brütet er von Norwegen bis Ostsibirien, in Nordamerika von Neufundland bis Alaska. Im Winter findet man ihn südlich der Brutgebiete, in Europa oft in Südschweden, dem Baltikum und Deutschland.

Nahrung und Jagdmethoden

Raufußbussard Kopf Nahaufnahme

Der Raufußbussard ernährt sich hauptsächlich von kleinen Säugetieren, wobei Wühlmäuse und Lemminge seine bevorzugte Beute sind. Diese kleinen Nager machen einen großen Teil seiner Nahrung aus, besonders in den Brutgebieten der Tundra. Er ergreift sie entweder im schnellen Flug oder schleicht sich auf dem Boden an.

Bei Nahrungsmangel frisst der Raufußbussard auch mittelgroße Vögel wie Moorschneehühner. Auch Reptilien, Amphibien und Fische stehen gelegentlich auf seinem Speiseplan. Insekten sind ebenfalls eine Ergänzung seiner Ernährung, besonders während der wärmeren Monate.

Eine besondere Jagdmethode des Raufußbussards ist das sogenannte „Rütteln“. Dabei bleibt er in der Luft an einer Stelle stehen, um den Boden nach Beute abzusuchen. Diese Technik unterscheidet ihn von vielen anderen Greifvögeln und ist ein beeindruckender Anblick.

Neben dem Rütteln jagt der Raufußbussard oft aus einem Ansitz heraus. Er sitzt auf einem erhöhten Punkt und beobachtet die Umgebung. Sobald er ein potenzielles Beutetier entdeckt, stürzt er sich im Sturzflug darauf und greift es mit seinen kräftigen Krallen.

Brutverhalten

Das Brutverhalten des Raufußbussards ist faszinierend und gut an die rauen Bedingungen seiner Heimat angepasst. Die Vögel sind monogam und bilden häufig langjährige Paare. Ihr Nest bauen sie meist auf dem Boden, vorzugsweise an geschützten Stellen in der Tundra oder auf Klippen.

Das Nest besteht aus Ästen, Gras und Moos und wird oft mit Federn ausgepolstert. Das Weibchen legt in der Regel 2-4 Eier, die es fast ausschließlich selbst bebrütet. Während der Brutzeit jagt das Männchen und bringt Nahrung zum Nest.

Die Brutdauer beträgt etwa 28-31 Tage. Nach dem Schlüpfen der Küken übernimmt das Weibchen weiterhin die Hauptpflege, während das Männchen Nahrung heranschafft. Die Jungvögel bleiben etwa 4-5 Wochen im Nest, bevor sie flügge werden.

Während dieser Zeit lernen die jungen Bussarde das Jagen durch Beobachtung der Eltern. Nachdem die Jungen flügge geworden sind, bleiben sie noch eine Weile in der Nähe des Nestes und werden weiterhin von den Eltern gefüttert. Dieses intensive Brut- und Fürsorgeverhalten sichert das Überleben der nächsten Generation.

Wanderungen

Raufußbussarde sind Zugvögel und ziehen im Herbst nach Süden. Sie nutzen die Thermik und ziehen tagsüber, oft allein oder in kleinen Gruppen. Die Zugstrecken können mehrere Tausend Kilometer betragen. Im Winter führen sie ein nomadisches Leben, immer auf der Suche nach Nahrung.

Lebenserwartung und Bestandsentwicklung

Die Lebenserwartung des Raufußbussards liegt bei etwa 10 Jahren, in Gefangenschaft können sie auch älter werden. Der Bestand ist stabil, jedoch stark abhängig vom Nahrungsangebot in den Brutgebieten. Bei guten Bedingungen kann die Population stark ansteigen, bei schlechten Jahren abnehmen.

Raufußbussard in 4k

Fazit

Der Raufußbussard ist ein faszinierender Greifvogel, der perfekt an das Leben in den nördlichen Tundren angepasst ist. Seine beeindruckenden Flugkünste und das charakteristische Aussehen machen ihn zu einem besonderen Bewohner unserer Natur.

Ich hoffe, dieser Artikel hat dir einen guten Einblick in das Leben des Raufußbussards gegeben. Bis zum nächsten Mal!

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 5 / 5. Anzahl Bewertungen: 1

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Es tut uns leid, dass der Beitrag für dich nicht hilfreich war!

Lasse uns diesen Beitrag verbessern!

Wie können wir diesen Beitrag verbessern?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert