Rauchschwalbe – Aussehen, Lebensweise, Brutverhalten

Die Rauchschwalbe (lat. Hirundo rustica), wird oft als auch Hausschwalbe und Gabelschwalbe bezeichnet und gehört zur Familie der Schwalben. Und die Bezeichnung Hausschwalbe trägt sie nicht umsonst, denn Rauchschwalben nisten gern in Menschennähe, also an Häusern und auf Bauernhöfen.

Seit 2015 ist die Rauchschwalbe in der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands als auch in der Roten Liste von Niedersachsen und Bremen als gefährdet eingestuft.

Systematik

  • Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
  • Unterordnung: Singvögel (Passeri)
  • Familie: Schwalben (Hirundinidae)
  • Unterfamilie: Hirundininae
  • Gattung: Hirundo
  • Art: Rauchschwalbe

Aussehen und Merkmale der Rauchschwalbe

Rauchschwalbe - Hirundo rustica
Bild von Dr. Georg Wietschorke auf Pixabay

Die Größe der Rauchschwalbe klingt mit 19 – 22 cm zunächst mal recht groß, doch man muss bedenken, dass allein der Schwanz zwischen 2 und 7 cm misst. Aber sie ist natürlich größer als z.B. die Mehlschwalbe. Beim Gewicht ist nicht so ein großer Unterschied.

Männchen wiegen zwischen 16 und 21 g. Die Weibchen sind sogar noch etwas schwerer und bringen bis zu knapp 24 cm auf die Waage. Bei der Flügelspannweite liegen Rauchschwalben meist zwischen 32 und 35 cm.

Das typischste Merkmal der Rauchschwalbe ist wohl der lange gegabelte Schwanz. Die Oberseite ist in dunklem bau-schwarz gefärbt und glänzt metallisch. Die Unterseite ist, als Kontrast, schmutzig weiß. Bis auf die Kehle, denn die ist kastanienbraun mit schwarzer Umrahmung.

Lebensraum

Wie bereits erwähnt, leben Rauchschwalben auch gern in unserer Nähe, da es auf Bauernhöfen oder an Hauswänden unter dem Dach viele gute Nistmöglichkeiten gibt. Sie sind in ganz Europa, Nordwestafrika, und auch in den gemäßigten Gebieten Asiens und Nordamerikas vertreten.

Allerdings nur zwischen April und September/Oktober, denn Rauchschwalben sind Zugvögel. Die Rauchschwalben aus unseren Regionen verbringen den Winter in Mittel- und Südafrika. Eine ganz schöne Strecke, die da zurückgelegt werden muss.

Nahrung und Nahrungserwerb

Wie alle Schwalbenarten fängt auch die Rauchschwalbe ihre Nahrung im Flug. Jeder hat wahrscheinlich schon mal ihre akrobatischen Flugkünste bewundert. Bei der Nahrung sind sie dabei nicht sonderlich wählerisch. Alle Fluginsekten stehen bei den Rauchschwalben auf dem Speiseplan.

Dem Wetter entsprechend jagen sie mal in höheren Schichten oder eben auch tiefer. Je nachdem wo sich die Insekten aufhalten.

Interessant ist der Fakt, dass Rauchschwalben, wenn sie mit Mehlschwalben zusammen jagen, in den Regionen unterhalb der Mehlschwalben zu finden sind.

Brutverhalten bei den Rauchschwalben
Bild von Susanne Edele auf Pixabay

Brutverhalten bei den Rauchschwalben

Bei der Paarung halten es die Rauchschwalben-Weibchen nicht so mit der Treue. Obwohl sie einen festen Partner haben, gibt es in jedem Gelege häufig auch Eier, die von anderen Männchen befruchtet wurden.

Das Nest wird bevorzugt an Mauervorsprüngen oder Balken gebaut und besteht aus Schlammklümpchen und Stroh. Dabei werden nicht nur Scheunen oder Ställe bevorzugt, sondern auch andere, erreichbare Innenräume werden für den Nestbau genutzt.

Rauchschwalben sind so geschickte Flieger, dass sogar ein Fenster auf Kipp als Ein- und Ausgang reicht.

Nester werden übrigens nicht immer wieder neu gebaut, sondern gern wieder benutzt. In der Regel gibt es 2 bis 3 Bruten pro Jahr. Dabei werden jeweils 4 bis 5 Eier gelegt und für etwa 14 bis 17 Tage vom Weibchen bebrütet. Nach dem Schlüpfen bleiben die Jungen etwa 20 bis 22 Tagen im Nest ehe sie das Nest verlassen.

Interessant ist auch, dass der Nachwuchs der ersten Brut beim Füttern der zweiten Brut behilflich ist.

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