Rotdrossel – Aussehen, Lebensweise, Brutverhalten

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Die Rotdrossel (Turdus iliacus) war früher auch unter den Namen Pfeifdrossel und Weißdrossel bekannt. In alten Büchern kann man diese Bezeichnungen noch finden. Sie ist eine Vogelart aus der Familie der Drosseln (Turdidae) und gehört zur Gattung Echte Drosseln.

Wer Rotdrosseln in Deutschland beobachten möchte, kann das nur zwischen Oktober und Anfang April tun. Die Vögel kommen nur zum Überwintern nach Deutschland.

Systematik

Wie sieht eine Rotdrossel aus?

Wie sieht eine Rotdrossel aus
Foto von Dr. Georg Wietschorke

Die Rotdrossel, wissenschaftlich bekannt als Turdus iliacus, ist ein faszinierender Singvogel, der in den nördlichen Regionen Europas und Asiens beheimatet ist. Ihr Erscheinungsbild macht sie zu einem auffälligen Vogel in der Natur. Mit einer Körperlänge von etwa 20 bis 23 Zentimetern und einem Gewicht von 50 bis 70 Gramm ist sie von mittlerer Größe.

Das auffälligste Merkmal der Rotdrossel ist sicherlich ihr Gefieder. Auf der Oberseite ist sie graubraun gefärbt, während die Unterseite ein lebhaftes Orangerot aufweist. Diese lebendige Farbe erstreckt sich bis zur Brust, wo sich auffällige Flecken befinden. Ihr Schnabel ist gelblich-orange und weist einen dunklen Fleck an der Basis des Oberschnabels auf.

Während der Brutzeit, die von Mai bis Juli dauert, sind Rotdrosseln besonders aktiv und suchen nach Nahrung für sich und ihre Jungen. Sie sind geschickte Insektenjäger und ernähren sich auch von Würmern, Beeren und Früchten. Ihre Zugvogel-Eigenschaften führen dazu, dass sie im Winter in wärmere Regionen wie Westeuropa und Nordafrika ziehen, um dort zu überwintern.

Das markante Aussehen der Rotdrossel macht sie zu einem beliebten Objekt für Vogelbeobachtung und Fotografie. Ihr melodischer Gesang und ihr interessantes Verhalten in der Natur ziehen Vogelliebhaber und Ornithologen gleichermaßen an. Insgesamt ist die Rotdrossel eine faszinierende Vogelart, die in der Vogelwelt eine wichtige Rolle spielt und mit ihrer Erscheinung und ihrem Verhalten begeistert.

Wo leben Rotdrosseln?

Die Rotdrosseln sind Vögel, die in einer Vielzahl von Lebensräumen anzutreffen sind. Ihre Verbreitung erstreckt sich hauptsächlich über die Nordhalbkugel, was bedeutet, dass sie in einer breiten geografischen Bandbreite zu finden sind.

In Europa sind Rotdrosseln weit verbreitet und können in verschiedenen Lebensräumen angetroffen werden. Sie fühlen sich in Wäldern, insbesondere in Nadelwäldern, Moorlandschaften und Tundren gleichermaßen wohl. Die Vielseitigkeit ihres Lebensraums macht sie zu anpassungsfähigen Vögeln, die sich in verschiedenen Umgebungen behaupten können.

Während der Brutzeit bauen Rotdrosseln ihre Nester in Bäumen oder Sträuchern und legen ihre Eier in gut geschützten Nestern aus Zweigen und Gräsern ab. Diese Brutgebiete erstrecken sich hauptsächlich über Nordeuropa und Teile Asiens. Hier finden sie die idealen Bedingungen, um ihre Jungen aufzuziehen und sich fortzupflanzen.

Im Winter hingegen ziehen Rotdrosseln in wärmere Gefilde, um den kälteren Temperaturen in ihren Brutgebieten zu entkommen. Sie überwintern in Westeuropa und Nordafrika, wo das Klima milder ist und ausreichend Nahrung zur Verfügung steht. Dieses Zugverhalten ermöglicht es ihnen, den extremen Witterungsbedingungen des Nordens zu entkommen und in den südlichen Regionen zu überwintern.

Insgesamt sind Rotdrosseln beeindruckende Vögel, die sich in einer breiten Palette von Lebensräumen entfalten können, von dichten Wäldern bis hin zu offenen Tundren. Ihre Anpassungsfähigkeit und ihr Zugverhalten sind faszinierende Aspekte ihrer Lebensweise, die sie zu einem interessanten Forschungsobjekt für Ornithologen machen und Vogelbeobachtern die Möglichkeit bieten, diese Vögel in verschiedenen Teilen der Welt zu beobachten.

Was fressen Rotdrosseln?

Rotdrosseln haben eine abwechslungsreiche und vielfältige Ernährung. Ihr Nahrungsspektrum variiert je nach Jahreszeit und den verfügbaren Ressourcen in ihrem Lebensraum.

Während der Brutzeit, die von Mai bis Juli dauert, konzentrieren sich Rotdrosseln hauptsächlich auf proteinreiche Nahrung, um ihre Jungen aufzuziehen. Zu ihren bevorzugten Nahrungsquellen gehören Insekten wie Käfer, Raupen und Spinnen. Sie sind geschickte Jäger und suchen im Unterholz nach diesen Leckerbissen.

Im Herbst, wenn die Insektenpopulation zurückgeht, fangen Rotdrosseln an, sich vermehrt von Beeren und Früchten zu ernähren. Dies kann eine breite Palette von Früchten wie Heidelbeeren, Preiselbeeren und Vogelbeeren umfassen. Ihre auffällige orangefarbene Brust ist oft ein Hinweis darauf, dass sie sich von Beeren ernähren, da diese auf ihr Gefieder abfärben können.

Während ihrer Zugvogelwanderung im Winter stellen Beeren eine wichtige Nahrungsquelle dar, wenn sie in wärmere Gebiete in Westeuropa und Nordafrika ziehen. Dort finden sie eine Fülle von Beeren und Früchten, um ihren Energiebedarf zu decken und zu überleben.

Die Ernährungsgewohnheiten der Rotdrosseln sind also äußerst anpassungsfähig und variieren je nach Jahreszeit und Standort. Diese Vielseitigkeit ermöglicht es ihnen, in verschiedenen Lebensräumen erfolgreich zu leben und sich an wechselnde Bedingungen anzupassen. Das macht sie zu faszinierenden Vögeln, die in der Vogelwelt eine wichtige Rolle spielen.

Rotdrossel auf Nahrungssuche

Brutverhalten und Fortpflanzung bei Rotdrosseln

Das Brutverhalten der Rotdrosseln ist ebenso faszinierend wie ihr Aussehen und ihre Ernährungsgewohnheiten. Diese Singvögel brüten in den nördlichen Regionen Europas und Asiens und führen während der Brutzeit, die von Mai bis Juli dauert, komplexe Fortpflanzungsrituale durch.

Während dieser Zeit suchen Rotdrosseln nach geeigneten Brutplätzen, in der Regel in dichten Wäldern oder anderen gut geschützten Gebieten. Die Weibchen legen ihre Eier in Nester aus Zweigen, Gräsern und Moos, die sie geschickt in Bäumen oder Sträuchern verstecken. Diese Nester sind oft gut versteckt, um die Eier und später die Jungvögel vor Raubtieren zu schützen.

Rotdrosseln legen in der Regel 4 bis 6 Eier pro Gelege. Die Eier sind blau oder grünlich mit kleinen braunen Flecken und werden von beiden Elternteilen bebrütet. Die Brutzeit dauert etwa 12 bis 14 Tage, bis die Küken schlüpfen. Sobald die Jungen schlüpfen, beginnen die Eltern damit, sie zu füttern und warm zu halten.

Die Aufzucht der Jungen ist eine gemeinsame Aufgabe für das Drosselpaar. Sie füttern die Küken mit Insekten und anderen kleinen Beutetieren, um sicherzustellen, dass sie wachsen und gedeihen. Die jungen Rotdrosseln verlassen das Nest nach etwa 14 bis 16 Tagen und beginnen ihre Flugversuche.

Das Brutverhalten und die Fortpflanzung der Rotdrosseln sind beeindruckend und zeigen, wie engagiert diese Vögel sind, wenn es darum geht, ihren Nachwuchs zu schützen und aufzuziehen. Es ist immer faszinierend, diese Vögel in der Natur bei ihren Fortpflanzungsritualen zu beobachten und zu erleben, wie sie die nächste Generation großziehen.

Steckbrief über die Rotdrossel (Turdus iliacus)

MerkmalBeschreibung
Wissenschaftlicher NameTurdus iliacus
Allgemeine BezeichnungRotdrossel
VerbreitungNordhämisphäre, hauptsächlich in Europa und Asien
LebensraumWälder, Moorlandschaften, Tundren
Größe20-23 cm (Körperlänge)
Gewicht50-70 Gramm
GefiederOberseite graubraun, Unterseite orangefarben mit auffälligen Flecken auf der Brust
SchnabelGelblich-orange mit einem dunklen Fleck an der Basis des Oberschnabels
LebensweiseZugvogel, überwintert in Westeuropa und Nordafrika, brütet in Nordeuropa und Asien
NahrungInsekten, Würmer, Beeren, Früchte
FortpflanzungBrutzeit von Mai bis Juli, legt 4-6 Eier in ein Nest aus Zweigen und Gräsern
ZugverhaltenLangstreckenzieher, zieht im Winter in wärmere Gebiete

Rotdrossel im Video

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