Zaunkönig – Aussehen, Lebensweise, Brutverhalten

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Der Zaunkönig (Troglodytes troglodytes) sticht vor allem durch seine winzige Körpergröße hervor. Hinter dem Sommergoldhähnchen und Wintergoldhähnchen nimmt er seinen Platz als drittkleinster Vogel Europas ein. Sein Körpergewicht beschränkt sich auf gerade einmal 10 Gramm.

Für viele ist er auch unter dem Namen Schneekönig bekannt, da du den Zaunkönig im Winter auch sehr häufig singen hören kannst. Daher stammt übrigens auch das Sprichwort: „Sich freuen wie ein Schneekönig“. Siehe auch: https://de.wiktionary.org.

Zaunkönig Steckbrief

Zaunkönig auf einem Baumstamm sitzend
MerkmalBeschreibung
NameZaunkönig (Troglodytes troglodytes)
AussehenBraune Oberseite, rostbraune Flanken, weißer Bauch
Größe9-10 cm
Gewicht6-10 g
NahrungInsekten, Spinnen, kleine Schnecken und Würmer
LebensraumLaub- und Nadelwälder, Gärten, Parks, Hecken
VerbreitungEuropa, Asien, Nordafrika
FortpflanzungBrutzeit: April bis August, 1-2 Jahresbruten, 5-7 Eier pro Brut
BesonderheitenEiner der kleinsten Vögel Europas, lautstarkes Gesangstalent
Bedrohung/FörderungIn einigen Regionen durch Habitatverlust gefährdet, aber insgesamt nicht bedroht.

Systematik

  • Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
  • Unterordnung: Singvögel (Passeri)
  • Überfamilie: Certhioidea
  • Familie: Zaunkönige (Troglodytidae)
  • Gattung: Troglodytes
  • Art: Zaunkönig

Wie sieht ein Zaunkönig aus?

Zaunkönig - Troglodytes troglodytes
Bild von marliesplatvoet auf Pixabay

Der Zaunkönig zeichnet sich durch seinen hochgestellten, straffen Schwanz aus. Sein rostbraunes Gefieder ist hervorragend geeignet, um sich im Unterholz zu tarnen. Mit seinem spitzen, leicht gebogenen Schnabel ernährt sich der winzige Vogel vor allem von Insekten.

Männchen und Weibchen lassen sich optisch kaum auseinanderhalten, jedoch verfügen die Männchen über etwas größere Flügel. Bei den Weibchen weisen die Flügel eine Länge von 45 bis 48 Millimeter auf, bei den Männchen variiert die Flügellänge zwischen 49 und 53 Millimetern.

Wo leben Zaunkönige?

Sowohl in Europa als auch in Asien ist der Zaunkönig zu finden. Wie bereits erwähnt bietet sein braunes Gefieder gute Möglichkeiten der Tarnung. Daher ist er vor allem im Dickicht von Wäldern, sowie in Hecken und Büschen anzufinden.

Schling- und Kletterpflanzen bieten ebenfalls ausreichenden Schutz. Grundsätzlich werden aber Gebiete bevorzugt, die in der Nähe von Gewässern liegen.

Zaunkönig auf Ast sitzend

Was frisst ein Zaunkönig?

Bei der Nahrungssuche wird vor allem tierische Nahrung bevorzugt. Der Vogel favorisiert Asseln, Spinnen, Tausendfüßler und Milben. Aber auch Insekten, wie z.B. Nachtfalter, Ameisen und Mücken stehen auf dem Speiseplan.

Lässt sich keine tierische Nahrung erbeuten, so greift der Zaunkönig gelegentlich auch auf kleine Samen oder Holunderbeeren zurück. Sowohl im Wurzelwerk als auch am Gewässerrand geht er gerne auf Beutejagd.

Selbst im Winter ist das Nahrungsangebot am Gewässerrand ausreichend vorhanden. Durch seinen kleinen, spitzen Schnabel kann er in kleinste Baumritze eindringen und das Unterholz nach Insekten oder Spinnen absuchen.

Ansonsten werden Kleintiere aus Gewässern aufgenommen. Weibchen gehen der Nahrungssuche meist auf dem Boden nach. Die Männchen hingegen wagen sich beim Nahrungserwerb auch gerne in höhere Baumkronen vor, um kleine Astlöcher nach Insekten abzusuchen.

Zaunkönig im Maschendrahtzaun
Bild von Kathy Büscher auf Pixabay

Wie verhalten sich Zaunkönig?

Meistens ist der Zaunkönig am Tag und in der Dämmerung aktiv. Dabei versucht er in dichten Sträuchern und Gestrüpp verborgen zu bleiben. Mit seinen kurzen Flügeln ist er ein schlechter Flieger, vielmehr hüpft er von einem Busch zum nächsten.

Kleinere Wasserflächen überquert er im Tiefflug. Während die Weibchen in der Brutzeit im Nest übernachten, bevorzugt das Männchen für seine Ruhephasen die dichte Bodenvegetation. Droht eine Gefahr durch Fressfeinde, weisen Männchen und Weibchen unterschiedliche Verhaltensweisen auf.

Weibchen verhalten sich zurückhaltend und sind stets bedacht, ihre Deckung vollständig auszunutzen. Auf der anderen Seite versuchen Männchen mit heftigen Ausrufen vor Gefahr zu warnen.

Oftmals können somit Eichhörnchen oder Katzen vertrieben werden.

Brutverhalten und Aufzucht der Jungen beim Zaunkönig

Brutverhalten und Aufzucht der Jungen beim Zaunkönig

Zaunkönige wird im ersten Lebensjahr geschlechtsreif. Das Männchen beginnt im Frühjahr mit der Suche nach einem geeigneten Brutrevier, um dort gleich mehrere Nester anzufertigen. Meist finden sich die Nester unter Baumwurzeln oder engem Buschwerk.

Sobald das Nest fertiggestellt wurde, stimmt das Männchen seinen Gesang an, um potenzielle paarungsbereite Weibchen anzulocken. Signalisiert das Weibchen ihre Paarungsbereitschaft, sucht sie sich unter den gebauten Nestern das geeignetste Werk aus.

Dabei überprüft sie vor allem Stabilität, Aufbau und Größe des Nestes. Nachdem die Kopulation erfolgt ist, versucht das Weibchen, das Nest mit Moos und Federn auszupolstern.

Das erste Ei wird etwa 5 Tage nach der Kopulation gelegt. Die Eier sind etwa 17 mal 12,5 Millimeter groß und wiegen maximal 1,4 Gramm. Während der Brutzeit ist das Weibchen auf sich allein gestellt und muss selber Nahrung beschaffen.

Die Brutzeit beträgt dabei etwa 14 bis 18 Tage. Weitere 10 bis 12 Tage vergehen, bis die neuen jungen das Nest verlassen. Auch nach dem Ausfliegen bleiben die jungen für lange Zeit als Familienverband zusammen.

Die Lebenserwartung eines Zaunkönigs beträgt etwa 3-4 Jahr. Höchstens wird er 7 Jahre alt.

Hat der Zaunkönig Feinde?

Der Zaunkönig hat verschiedene Feinde, insbesondere Greifvögel wie Sperber und Eulen, die den kleinen Vogel als Nahrungsquelle betrachten. Aufgrund seiner geringen Größe und seiner Fähigkeit, sich gut im Unterholz zu verstecken, ist der Zaunkönig für Greifvögel nur schwer auszumachen. Trotzdem gehört der Zaunkönig oft zu den bevorzugten Beutetieren von Greifvögeln.

Auch Raubtiere wie Iltisse und Marder können Zaunkönige erbeuten. Sie haben es auf die Eier oder die Jungvögel im Nest abgesehen, aber auch erwachsene Zaunkönige werden gelegentlich angegriffen. Außerdem können Hauskatzen oder streunende Hunde den Zaunkönig jagen und ihm gefährlich werden.

Obwohl der Zaunkönig natürlich Feinde hat, ist er sehr territorial und scheu. Er wird versuchen, sein Revier und sein Nest zu verteidigen, indem er mit seinem hohen Gesang andere Vögel oder potenzielle Bedrohungen warnt. Sein schneller Flug und seine Fähigkeit, sich gut zu verstecken, können ihm helfen, sich vor Angriffen zu schützen.

Insgesamt ist der Zaunkönig jedoch ein recht erfolgreicher Vogel, der dank seiner natürlichen Verteidigungsstrategien und seiner Anpassungsfähigkeit relativ sicher bleibt.

Zaunkönig im Video

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