Elster – Pica pica – Aussehen, Lebensweise, Brutverhalten

Die Elster (lat. Pica pica) gehört zu den Rabenvögeln. Der lateinische Name der Elster ist Pica Pica. Sie kommt in nahezu ganz Europa, in Asien, in Nordafrika und in vielen Gebieten Nordamerikas vor. Dabei gibt es von Elstern viele Unterarten, sodass man fast glauben könnte, dass jedes Land seine eigene Elster-Unterart hat.

Elster Steckbrief

Elster - Pica pica - Aussehen, Lebensweise, Brutverhalten
EigenschaftBeschreibung
NameElster
Wissenschaftlicher NamePica pica
FamilieRabenvögel (Corvidae)
AussehenSchwarzes Gefieder mit grünlich-blauem Schimmer, weißer Bauch und grauer Schwanz. Langer, spitzer Schnabel und kräftige Beine. Körpergröße von 44 bis 50 cm und Gewicht von 150 bis 250 g.
LebensraumEuropa, Asien und Nordafrika. Besiedelt offene Landschaften mit Bäumen und Sträuchern, auch Städte und Dörfer.
NahrungAllesfresser, ernährt sich von Insekten, Würmern, kleinen Wirbeltieren, Eiern und Jungvögeln anderer Arten, aber auch von Früchten, Samen und Abfällen.
FortpflanzungBrutzeit von März bis Juni. Elstern brüten in Baumkronen oder Gebäudenestern. Das Weibchen legt 5-7 Eier und brütet sie etwa drei Wochen lang aus. Die Jungvögel werden bis zu sechs Wochen von den Eltern gefüttert.
VerhaltenSehr intelligent und neugierig. Elstern können Werkzeuge nutzen und Probleme lösen. Sie leben in Gruppen und sind sehr sozial.
BesonderheitenDie Elster ist bekannt für ihre Vorliebe für glänzende Objekte wie Schmuck und Münzen, die sie manchmal sogar aus Häusern stiehlt. Sie ist außerdem ein Symbol für Diebstahl und Betrug in vielen Kulturen.

Systematik

  • Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
  • Unterordnung: Singvögel (Passeri)
  • Überfamilie: Corvoidea
  • Familie: Rabenvögel (Corvidae)
  • Gattung: Echte Elstern (Pica)
  • Art: Elster

Aussehen und Merkmale von Elstern

Aussehen und Merkmale von Elstern

Auffällig bei der Elster ist der lange Schwanz. Dieser ist häufig so lang wie der komplette restliche Körper. Weiß und Schwarz sind dabei die Grundfarben von Elstern. Alle Unterarten der Elster haben die Gemeinsamkeit, dass sie ein blauschwarz glänzendes Federkleid mit weißen Flanken und einem weißen Bauch aufweisen.

Eine weitere Gemeinsamkeit der Unterarten besteht darin, dass die Spitzen der Flügel weiß sind. Das Besondere bei den Schwanzfedern ist, dass sie je nach Lichtverhältnissen entweder blau, purpurfarbene oder grün leuchten. Auch weisen nahezu alle Elstern dunkle Augen und einen schwarzen Schnabel auf. Die dunklen Augen können dabei mit einer Nickhaut verschlossen werden.

Gewöhnlich wird die Elster circa 45 cm groß und hat eine durchschnittliche Flügelspannweite von 48–53 cm. Männchen und Weibchen unterscheiden sich dabei rein äußerlich nicht. Männchen werden durchschnittlich circa 233 g schwer und sind damit etwas schwerer als Weibchen, die durchschnittlich 203 g wiegen. Elstern bewegen sich auf dem Boden in der Regel hüpfend fort. Ihr Flugstil entspricht einem wellenförmigen Schlagflug.

Typisch für die Elster ist das laute Schäckern. Das Schäckern stellt dabei einen Warn- und Alarmruf dar. Durch diese Geräusche will die Elster ihr Revier verteidigen. Neben diesem typischen Geräusch können Elstern aber auch leise Tonfolgen von sich geben.

Lebensraum

Elstern finden sich in Hecken, Parks, Gärten, Alleen und im offenen Gelände mit Bäumen. Dabei kommt sie sowohl im Flachland als auch im Gebirge vor. So sind sie in Höhen bis zu 2500 Höhenmeter zu finden. Elstern kommen in dicht besiedelten Ballungszentren deutlich häufiger vor als in landwirtschaftlich geprägten Kulturlandschaften.

Grund hierfür ist, dass die Nahrungsmittelversorgung in menschlicher Nähe deutlich einfacher ist. So müssen Elstern in Ballungsgebieten kaum jagen gehen, da sie in der Regel Nahrung von Menschen finden.

Meiden tut die Elster tief geschnittenen Tälern, Steilhänge und schneereiche Regionen. Auch in dicht besiedelten Waldstücken, sind sie kaum zu finden.

Nahrung und Nahrungserwerb

Elstern ernähren sich das gesamte Jahr über sowohl von pflanzlicher als auch tierische Nahrung. Sie fressen dabei beinah alles. So essen sie Spinnen, Schnecken und Würmer. Aber auch kleinere Wirbeltiere stehen auf ihrem Speiseplan. Beispiele hierfür sind kleinere Echsen, Nestlinge und Eier. Elstern können auch kleinere Vögel fressen.

Neben diesen tierischen Produkten ernähren sie sich aber auch von Pilzen, Früchten, Körnern und Samen. Allerdings essen sie auch Wurst- und Brotreste und andere menschliche Abfälle. Gerade im Winter besuchen Elstern Vogelhäuschen, Abfallplätze und Schulpausenhöfe.

Aus diesem Grund findet meinen Elstern häufig am Straßenrand. Schließlich liegen Elstern ganzjährig Nahrungsdepots an. Diese werden in der Regel innerhalb von zehn Tagen von ihnen geleert. Dabei deponieren Sie ihre Nahrung immer wieder an verschiedenen Plätzen, damit andere Vögel ihnen die Nahrung nicht wegnehmen können.

Hierbei gehen Elstern besonders schlau vor. Sie schlagen mit ihrem Schnabel ein kleines Loch in den Boden, legen dann die Nahrung dort hinein und bedecken, das von ihm geschaffenen Loch, anschließend mit Erde und Pflanzen.

Elster frisst eine Maus

Brutverhalten der Elster

Elstern werden in der Regel im ersten Herbst ihres bisherigen Lebens geschlechtsreif. Im März beginnt die Balz der Elster. Findet die Elster im Zeitraum der Balz einen Partner, bauen die beiden sich gemeinsam ein Nest auf. Ein Elsternpaar bleibt anschließend das gesamte Leben zusammen (ca. 12–15 Jahre).

Im April beginnt in der Regel die Brut, wobei das Elsternweibchen circa 4–8 Eier legt. Nachdem Legen der Eier beträgt die Brutzeit ca. 20 Tage. Kommen die Jungen auf die Welt sind sie nackt und blind und müssen daher von der Vogelmutter gewärmt werden. Das Männchen besorgt in dieser Zeit das Futter.

Nach circa einem Monat sind die jungen Vögel dann so weit und können das Nest verlassen. Bevor sie sich dann jedoch zu anderen jungen Elstern gesellen, kümmern sich ihre Eltern noch eine gewisse Zeit danach um sie.

Haben Elstern Feinde?

Ja, Elstern haben Feinde. Wie viele andere Tiere sind sie Teil des ökologischen Gefüges und haben natürliche Feinde, die sie jagen oder angreifen können. Zu den Feinden der Elster zählen vor allem Raubtiere wie Greifvögel und Marder, aber auch Eulen, Falken und Rabenkrähen. Die Eier und Jungvögel der Elstern sind zudem oft Ziel von Nesträubern wie Eichhörnchen oder Waschbären.

Darüber hinaus gibt es auch menschliche Feinde der Elstern, da sie in einigen Regionen als Schädlinge betrachtet werden und gejagt oder vergiftet werden. In manchen Ländern werden Elstern sogar als Jagdwild angesehen und gezielt bejagt.

Allerdings sind Elstern auch sehr anpassungsfähig und können in der Nähe menschlicher Siedlungen gut überleben. Ihre Fähigkeit, Werkzeuge zu nutzen und Probleme zu lösen, macht sie zu erfolgreichen Überlebenskünstlern.

Elstern im Video-Steckbrief

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