Ornithologie – die Wissenschaft der Vögel

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Bei der Ornithologie dreht sich alles um das Thema „Vogelkunde“. Ein Ornithologe könnte auch „Birder“ genannt werden, da es sich hier um jemanden handelt, der gezielt das Verhalten von Vögeln beobachtet und anschließend dokumentiert. Man präzisiert sich nicht auf eine einzige Vogelart, sondern auf alle Vögel dieser Welt.

Geschichte der Ornithologie

Geschichte der Ornithologie
Suricatem, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Der Begründer der Ornithologie war Johann Friedrich Neumann. Zum ersten Mal wurde ein Lehrbuch über die Vogelkunde allerdings schon von Kaiser Friedrich II im 13. Jahrhundert verfasst. Im 16. Jahrhundert befasste sich Conrad Gessner mit der Ornithologie. Das 12-bändige Hauptwerk „Naturgeschichte der Vögel Deutschlands“ wurde dann um die 1820 von Johann Friedrich Neumann verfasst. Er zeigte großes Interesse für alle Wald-, Feld- und Wasservögel.

Bekannt als „Vogelpastor“ war Christian Ludwig Brehm, der der Sohn von Alfred Brehm war. Er hatte eine Sammlung von über 9000 Exemplaren und ist der Grund, warum es eine Taxonomie der Vögel gibt. Seine Expeditionserlebnisse sind bis heute erstaunlich. Wegen ihm entstand die zoologische Standard-Enzyklopädie.

Bernard Altum fand heraus, dass auch Vögel sehr territorial sein können und ihr eigenes Revier bilden. Dabei achtete er besonders auf die Funktion des Vogelgesangs.

Der Vogelschutz dagegen, wurde von Hans Freiherr von Berlepsch begründet. Er kreierte künstliche Nistkästen und hatte somit einen Bezug zum Mikroklima. So konnten Verschmutzungen und Schäden durch Wasser vermindert werden. Aus diesem Grund wurden Vogelschutzgehölze entwerfen.

Weitere bedeutende Ornithologen waren Akishino Kronprinz von Japan, John James Audubon, Florence Augusta Merriam Bailey, Johann Matthäus Bechstein, Peter Berthold, James Lee Peters und Louis Pierre Vieillot.

Was versteht man unter Ornithologie?

weibliche Amsel mit Futter im Schnabel gehört zur Ornithologie

Wie schon oben angedeutet, bedeutet Ornithologe Vogelkunde und befasst sich mit der Zoologie der Vögel. Es gibt auf dem Planeten Erde über zehntausend verschiedene Arten, sodass Vögel die artenreichste Klasse der Wirbeltiere sind. Zur Ornithologie gehört aber nicht nur das Beobachten von Vögeln, sondern auch die Erforschung deren Physiologie, Ökologie, Taxonomie und die Analyse verschiedener Eigenschaften, wie zum Beispiel das Erkennen von Vogelgesang.

Ein weiterer Bereich der Ornithologie beschäftigt sich auch mit der Beringung von Vögeln. Ornithologen arbeiten oft eng mit dem Naturschutz zusammen, um die Vogelarten zu erhalten.

Nicht nur Wissenschaftler können in der Ornithologie arbeiten, sondern auch Amateur-Ornithologen, die ebenfalls Beiträge zur Biologie der einzelnen Arten leisten. Zu den unterschiedlichen Gruppierungen zählen Greifvögel, Eulenvögel, Singvögel, Papageie, Hühnervögel, Wasservögel und Schreitvögel.

Was macht man als Ornithologe?

Vogelbeobachtung mit Fernglas als Ornithologe

Als Vogelwissenschaftler hat man ein breites Forschungs- und Arbeitsgebiet. Viele befassen sich mit der Taxonomie und Systematik der Vögel und stellen verschiedene Thesen auf, die dann bewiesen werden müssen. Es werden systematische Gruppierungen, Artenlisten und Reihenfolgen erstellt, sodass man die natürliche Entwicklung im Auge behalten kann und immer einen Überblick hat. Ziel ist es herauszufinden, welche Vogelart mit welcher verwandt ist.

Eine lange Zeit wusste man überhaupt nicht viel über die Systematik der Vögel. Sogar noch heute streitet man sich in der Ornithologie darüber. Man ist sich zum Beispiel immer noch nicht einig, ob die Vögel nun mit den Reptilien verwandt sind oder nicht. Als Vogelwissenschaftler arbeitet man also auch mit DNA-Aufgaben, mit der Molekularbiologie und mit der Morphologie.

Viele Vogelwissenschaftler bevorzugen es, in Museen zu arbeiten und organisieren dort die theoretischen Grundlagen, die den Menschen mitgeteilt werden sollen. Außerdem haben sie bestimmte Methoden, Verfahren, Hilfsmittel und Techniken, mit denen sie tagtäglich in Berührung kommen.

Vogelwissenschaftler, die in der Paläornithologie tätig sind, beschäftigen sich während ihrer Arbeitszeit mit der Evolution und der Entwicklung der Vögel, sodass sie mit Fossilien in Kontakt kommen. Die Brutpflege und der Vogelflug zählen ebenfalls zu diesem Bereich.

Andere dagegen, haben sich auf die Physiologie und die Anatomie der Vögel spezialisiert und wollen das Verhalten der Vögel in allen Details ergründen.

Die sogenannte angewandte Vogelkunde beschäftigt sich mit der Nutzung von Vögeln in der Lebensmittelindustrie oder mit Vögeln in der Wirtschaft. Sie achten darauf, wie Vögel im- oder exportiert werden und entscheiden auch über den Einsatz von Brieftauben.

Des Weiteren spielt hier auch die Veterinärmedizin eine Rolle, da sich Vogelwissenschaftler selbstverständlich auch mit den Krankheiten der Vögel sich auskennen müssen, um im Notfall ein Heilmittel zu finden und Seuchen vorzubeugen, wie zum Beispiel die Vogelgrippe oder die Papageienseuche.

Als letzter Punkt muss die Ökologie erwähnt werden, zu der die Avifauna, der Vogelschutz und der Naturschutz zählt. Die Vogelbestände müssen regelmäßig erfasst werden, sowie auch deren Dynamik, da es auch nicht zu viele von ihnen geben darf. Die Ergebnisse beeinflussen dann schließlich den Vogelschutz. Schließlich müssen rechtzeitig Maßnahmen ergriffen werden, damit die Vogelarten erhalten werden können oder damit sich nicht zu viele Vögel an einem Ort ansiedeln.

Was braucht ein Ornithologe?

Nikon Prostaff7s 10X42 Fernglas (10-fach, 42mm Frontlinsendurchmesser)

In der Ornithologie gibt es viele Dinge, auf die man achten muss. Die Unversehrtheit und der Schutz von Vögeln haben die höchste Priorität. Wildtiere dürfen nicht gestört werden. Lautes Sprechen und hektische Bewegungen sind ebenfalls verboten. Das Tragen von bunten Klamotten sollte vermieden werden, damit die Vögel nicht auf die Beobachter aufmerksam werden. Man braucht in der Ornithologie nicht nur gute Augen, um zu beobachten, sondern auch ein angemessenes Gehör, um sich den Gesang der Vögel anzuhören.

In der Ornithologie braucht ein Vogelkundler ein spezielles Equipment, das bei dessen Exkursion niemals fehlen darf. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Zähluhr
  • Notizbuch
  • Stativ
  • Spektiv und/oder Fernglas
  • Vogelbestimmungsbuch
  • Trockentuch oder Putztuch für die Reinigung der Linse
  • GPS Gerät
  • Heißgetränke
  • Snacks
  • Sonnencreme
  • Sonnenbrille
  • Kamera zur Vogelfotografie
  • wetterfeste Kleidung
  • gutes Schuhwerk

Wer im Bereich der Ornithologie hauptberuflich arbeiten möchte, muss Biologie studieren mit dem Schwerpunkt auf die Zoologie.

Fazit:

Die Ornithologie ist da, um die Vogelwelt zu beobachten und anschließend zu dokumentieren. Diese Daten werden dann verwendet, um die Umweltverträglichkeit zu überprüfen. Ferngasleitungen, Bahnstraßen und Windkraftanlagen dürfen das Leben der Vögel nämlich nicht beeinträchtigen.

Profis, die sich mit der Ornithologie beschäftigen, können sogar den Gesang der Vögel nachahmen und somit mit den Tieren kommunizieren. Ein wichtiger Aspekt ist hier das Deuten der Vogelstimmen. Vögel können nämlich sowohl Zirpen und Krächzen als auch Gackern, Singen und Fauchen. Je nach Vogelruf weiß der Vogelkundler dann, mit was der jeweilige Vogel gerade beschäftigt ist.

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