Wenn es in der Vogelwelt Zwillinge gibt, dann sind die Weidenmeise oder Mönchsmeise (Poecile montanus) und die Sumpfmeise sicher ein gutes Beispiel dafür. Nicht ohne Grund wird die Weidenmeise auch Mattköpfige Sumpfmeise genannt. Und natürlich gehört sie auch zur Familie der Meisen (Paridae).
Hier bei uns in Mitteleuropa ist diese Meisenart weit verbreitet und hier bei uns in Deutschland als Standvogel das ganze Jahr über zu beobachten.
Systematik
- Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
- Unterordnung: Singvögel (Passeri)
- ohne Rang: Passerida
- Familie: Meisen (Paridae)
- Gattung: Poecile
- Art: Weidenmeise
Wie sieht eine Weidenmeise oder Mönchsmeise aus?
Wie ich bereits eingangs erwähnt hatte, ähneln sich die Weidenmeise und Sumpfmeise sehr stark. Mit einer Körperlänge von ca. 12 cm ist sie ähnlich groß und auch das äußere Erscheinungsbild ist sehr ähnlich. Die Kopfplatte reicht von der Stirn bis in den Nacken und ist matt schwarz, anders als bei der Sumpfmeise. Die Wangen sind weiß. Am Kinn gibt es einen dunklen Fleck, der breiter ist als bei ihrem Zwilling.
Das Gefieder an der Oberseite ist im Wesentlichen braun gefärbt. Die Unterseite ist weiß und an den Flanken beige gefärbt.
Unterscheidungsmerkmale zur Sumpfmeise:
- breiterer Kinnfleck
- Kopfplatte ist matt schwarz und glänzt nicht
- weißer Fleck auf den angelegten Flügeln
Männchen und Weibchen unterscheiden sich beim Aussehen übrigens nicht. Die Weibchen sind in der Regel größer und schwerer als die Männchen.
Wo leben Weidenmeisen bzw. Mönchsmeisen?
Die Weidenmeise hat ein großes Verbreitungsgebiet. Es reicht vom Osten Frankreichs bis nach China und Japan. Die südliche Grenze ihrer Verbreitung sind die Alpen. Als Standvogel verbringt diese Meisenart auch den Winter in ihren Brutgebieten.
Als Lebensraum bevorzugt die Weidenmeise Mischwälder, gern auch in sumpfigen Gebieten und mit einer dichten Unterholzschicht. Im Zweifelsfall weicht die kleine Meise aber auch auf Nadelwälder aus. Das ist besonders in nördlichen oder südlichen Verbreitungsgebieten der Fall.
Was fressen Weidenmeisen oder Mönchsmeisen?
Obwohl die Weidenmeise als Nahrung kleine Insekten, Larven oder Spinnentiere bevorzugt, wird der Speiseplan gerade auch im Winter durch Sämereien ergänzt. Aber auch Pollen oder sogar der Baumsaft von Birke und Ahorn werden zu sich genommen.
Gerade im Winter kann man die kleinen Meisen aber auch häufig am Vogelfutterhaus im Garten beobachten.
Brutverhalten und Fortpflanzung bei Weidenmeisen bzw. Mönchsmeisen
Weidenmeisen sind Höhlenbrüter. Sie bauen eigene Nisthöhlen, bevorzugt in morschen Bäumen. Alternativ wird aber auch gern auf Höhlen zurückgegriffen, die ein Specht bereits vorbereitet hat. Weidenmeisen-Paar bleiben sehr lange zusammen und sind auch sehr reviertreu.
Das Nest wird aus Holzspänen, Tierhaaren, Pflanzenfasern und Moos gebaut. Das Weibchen legt meist 7 bis 9 Eier und bebrütet diese dann für 14 Tage. Während der Brutzeit wird das Weibchen vom Männchen mit Futter versorgt. Nach dem Schlüpfen bleibt der Nachwuchs als Nesthocker für 16 bis 19 Tage im Nest. In dieser Zeit übernehmen beide Eltern das Füttern der Nestlinge.
Auch nach dem Verlassen des Nests werden die jungen Weidenmeisen noch einige Zeit von ihren Eltern mit Nahrung versorgt.
Weidenmeise oder Mönchsmeise im Video
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