Spechtarten – Infos über Echte Spechte in Deutschland

In Deutschland gibt es sehr viele Vogelarten. Eine dieser einheimischen Arten sind die Spechte. Die sogenannten „Echten Spechte“ (lateinische Bezeichnung Picinae), um die es im Folgenden geht, gehören zur Unterfamilie der Spechtvögel. Mit Ausnahme des Wendehalses findet man in dieser Unterfamilie alle Spechtarten im europäischen Raum beheimatet.

Was sind überhaupt Spechte?

Spechtarten wie der Bundtspecht in Deutschland
Buntspecht fotografiert mit meiner Nikon P900

Die Spechte sind eine der artenreichsten Vogelfamilien, die es gibt. Insgesamt sind sie in 28 Gattungen und über 200 Arten eingeteilt. Spechte werden unterteilt in die Unterfamilien. Die Gesamtzahl der Spechte werden in insgesamt drei Unterfamilien unterteilt: Echte Spechte (lateinisch Picinae), Zwergspechte (lateinisch Picumninae) und Wendehälse (lateinisch Jynginae). Ihr hauptsächlicher Lebensraum sind die Bäume.

Es gibt einige typische Aussehensmerkmale, die alle Spechte gemeinsam haben. Zunächst einmal ist der kantige Schnabel in Form eines Meißels auffällig. Diese Vogelart verfügt über eine lange Zunge, die er weit herausstrecken kann. Spechte verfügen über exzellente Kletterfüße und einen versteiften Stützschwanz. Sie ernähren sich vorwiegend von Insekten, Nüssen und Samen. Ihre Beute suchen sie sich mit ihrem Schnabel in den Baumrinden.

Im Folgenden werden ein paar verschiedene Spechte, die man in Deutschland in den heimischen Wäldern antreffen kann, in einem kurzen Steckbrief vorgestellt.

Der Blutspecht

Blutspecht Dendrocopos syriacus
מינוזיג, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Der Blutspecht (lateinisch Dendrocopos syriacus) ähnelt sehr stark dem im Volksmund bekannteren Buntspecht. Im Gegensatz zu diesem fehlt beim Blutspecht die die Verbindung zwischen seinem schwarzem Bartstreif und seinem Nacken. Er erreicht eine Länge von 23 Zentimetern und ein Körpergewicht von 83 Gramm. Sein Lebensraum besteht aus Laubwälder, Gärten und Parks.

Die Brutzeit bei diesem Vogel ist von Mai bis Juli. Er sucht sich zur Brut in den Baumhöhlen einen geeigneten Brutplatz. Die Brut dauert insgesamt 11 Tage. Er Legt drei bis sechs Eier. Er ernährt sich von Insekten, Würmen, Käfern, Larven, Obst, Beeren und Nüssen.

Zu seinen natürlichen Feinden in seinem Lebensraum gehören Eulen und Marder. Seine Lebenserwartung beträgt etwa acht Jahre.

Der Buntspecht

Buntspecht Bild 01
Buntspecht (Dendrocopos major)

Der Buntspecht (lateinisch Dendrocopos major) hat sehr große weiße Flecken auf den Schultern , zudem einen roten Steiß und schwarzen Scheitel. Die Männchen verfügen über einen roten Fleck am Nacken. Er wird 23 Zentimeter lang und 30 Gramm schwer.

Der Buntspecht brütet 14 Tage lang von April bis Juni in Baumhöhlen. Er ernährt sich von von Insekten, Würmen, Käfern, Larven, Obst, Beeren und Nüssen. Seine natürlichen Feinde sind der Sperber, Uhu, Habichte und Marder. Er wird ca. 10 Jahre alt.

Der Dreizehenspecht

Dreizehenspecht (Picoides tridactylus)
Armandas Naudžius, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Der Dreizehenspecht (Picoides tridactylus) verfügt im Gegensatz zu anderen Spechten nur über drei Zehen (üblich sind vier). Er hat ein schwarzes Gefieder mit wenig weißen Stellen am Bauch und Rücken. Die Männchen verfügen über einen gelben Scheitel. Man findet ihn in Nadelwäldern der Berge.

Er wird 23 Zentimeter Lang und 72 Gramm schwer. Er brütet von Mai bis Juli für eine Zeit von 12 Tagen in Bruthöhlen. Seine Nahrung besteht aus Insekten, Würmern, Larven und Käfern. Er wird etwa acht Jahre alt. Sein Hauptfeind ist die Eule.

Der Grauspecht

Grauspecht (Picus canus)
Ekytza, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Der Grauspecht (lateinisch Picus canus) ist mittlerweile nur noch selten in unseren heimischen Gefilden zu sehen. Dieser schöne Specht. Er hat einen grauen Kopf, ein helles Gesicht und er ist auch im Bauchbereich hell gefärbt. Die Männchen verfügen über einen kleinen roten Fleck auf der Stirn. Sein natürlicher Lebensraum besteht aus Laub- und Mischwäldern, aber auch Parks und Streuobstwiesen.

Er wird 30 Zentimeter lang und hat ein Gewicht von 190 Gramm. Die Brutzeit ist von Mai bis Juli und dauert 16 Tage. Er ernährt sich von Insekten, Würmern, Ameisen, Käfern, Larven, Samen und Beeren. Zu denen Hauptfeinden gehören Falken, Habichte, Eulen und Waschbären. Er wird etwa 12 Jahre alt.

Der Grünspecht

Aussehen und Merkmale beim Grünspecht
Grünspecht (Picus viridis)

Der Grünspecht (Picus viridis) hat einen grünen Rücken und Schwanz. Er fällt besonders durch seinen roten Scheitel und das sehr dunkle Gesicht ins Auge. Er bewohnt die heimischen Laub- und Mischwälder mit eher älteren Baumbestand sowie Parks und Obstwiesen. Er wird 33 Zentimeter lang und etwa 220 Gramm scher.

Der Grünspecht brütet von Mai bis Juli über einen Zeitraum von 15 Tagen (5 bis 7 Eier).Seine Nahrung besteht aus Insekten, Würmern, Larven, Ameisen, Käfern, Samen und Beeren. Seite natürlichen Feinde sind Falken, Habichte, Uhus, Sperber, Eulen und Waschbären. Er wird ca. 10 Jahre alt.

Der Kleinspecht

Kleinspecht (Dryobates minor)
Kleinspecht auf Nahrungssuche von Lubos Houska

Der Kleinspecht (lateinisch Dendrocopos minor) ist einer der kleinsten Vertreter der Spechte. Er ist schwarz-weiß gefiedert. Das Männchen hat einen roten Oberkopf. Seine Unterseite ist schwarz/weiß gestrichelt. Er lebt in den heimischen Laub- und Mischwäldern mit Totholz sowie auf Streuobstwiesen. Er wird 15 Zentimeter lang und 22 Gramm schwer.

Der Kleinspecht brütet über einen Zeitraum von 12 Tagen in den Monaten Mai bis Juli in Bruthöhlen und legt drei bis 6 Eier. Zu seiner Hauptnahrung gehören Insekten, Würmer, Käfer, Larven, Käfer, Ameisen und auch Schnecken. Seine natürlichen Feinde sind die Falken, Uhus, Eulen, Sperber und Marder. Er hat eine durchschnittlichen Lebenserwartung von ca. acht Jahren.

Der Mittelspecht

Mittelspecht (lateinisch Leiopicus Medius)
Bild von Philipp Rassel auf Pixabay

Der Mittelspecht (lateinisch Leiopicus Medius) hat einen runden Kopf, dessen Haut rot leuchtet. Er hat gestrichelte Flanken. Die Unterseite des Schwanzes ist hellrot. Er bewohnt Eichen- und Buchenwälder. Er wird ca. 22 Zentimeter lang und 75 Gramm scher.

Seine 14-tägige Brutzeit ist von Main bis Juni. Der Mittelspecht legt vier bis sieben Eier. Seine Hauptnahrung besteht aus Insekten, Würmern, Larven, Käfern und Samen. Seine natürlichen Feinde sind die Falken, Eulen, Sperber und Marder. Er wird 10 Jahre alt.

Der Schwarzspecht

Schwarzspecht (Dryocopus martius)
Schwarzspecht (Dryocopus martius)

Der Schwarzspecht (Dryocopus martius) hat einen roten Scheitel und weißen Schnabel und ist ansonsten komplett schwarz, wie sein Name schon verrät. Er ist die größte aller heimischen Spechtarten. Bei den weiblichen Exemplaren ist lediglich der Hinterkopf rot gefärbt. Sein Lebensraum besteht aus abgelegenen Laubwäldern und Mischwäldern mir älterem Baumbestand.

Der Schwarzspecht wird etwa 47 Zentimeter lang und 360 Gramm scher. Er brütet von April bis Juni ca. 14 Tage lang (drei bis sechs Eier). Seine Nahrung besteht aus Insekten, Würmern, Larven, Käfern, Samen, Beeren und Nüssen. Seine natürlichen Feinde sind Falken, Habichte, Uhus, Eulen, Sperber und der Waschbär. Er hat eine durchschnittliche Lebenserwartung von 10 Jahren.

Fazit: Spechtarten in Deutschland

So, nun kennst du die wichtigsten Spechtarten aus Deutschland. Vielleicht helfen dir diese Informationen ja bei deinem nächsten Waldspaziergang, wenn du das typische Klopfen hörst. Oder vielleicht entdeckst du den einen oder anderen Specht ja auch auf einem Baum oder im Gras sitzend.

Wobei letzteres eher selten bei den Spechtarten zu beobachten ist. Lediglich den Grünspecht und den Buntspecht habe ich bisher im Gras beobachten können.

Wenn dir hier noch Informationen über die heimischen Spechtarten fehlen sollten, dann schreib mir das einfach in den Kommentaren und ich werde sie hier noch ergänzen.