Fitis – Aussehen, Lebensweise, Brutverhalten

Der Fitis (lat. Phylloscopus trochilus) gehört zu den Zugvögeln und ist in Deutschland nur zwischen Mitte April und September anzutreffen. Die kälteren Monate verbringt der kleine Singvogel lieber im südlichen Afrika. Aufgrund seines Aussehens und seiner Größe wird er auch gern mit dem Zilpzalp verwechselt. Allerdings kann man beide Vögel an den Beinen und am Gesang unterscheiden.

Fitis Steckbrief

Fitis im Baum sitzend
MerkmalInformationen
ArtnameFitis
Wissenschaftlicher NamePhylloscopus trochilus
FamiliePhylloscopidae
VerbreitungEuropa, Nordafrika, Asien (Brutvogel)
GrößeEtwa 11-12 cm
Gewicht6-10 Gramm
LebensraumLaub- und Mischwälder, Gärten, Parks
NahrungInsekten, Spinnen, kleine Wirbeltiere
ZugverhaltenLangstreckenzieher (Afrika als Winterquartier)
BrutzeitApril bis Juli
NestbauKuppelförmiges Nest in Bodennähe
Eiablage4-8 Eier, hellgrau mit dunklen Flecken
Brutdauer11-14 Tage
JungenaufzuchtBeide Eltern kümmern sich um die Jungen
BesonderheitenSingt melodisches, trillerndes Lied
BestandTeilweise gefährdet, jedoch nicht akut bedroht

Systematik

  • Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
  • Unterordnung: Singvögel (Passeri)
  • Überfamilie: Sylvioidea
  • Familie: Laubsängerartige (Phylloscopidae)
  • Gattung: Laubsänger (Phylloscopus)
  • Art: Fitis

Aussehen und Merkmale des Fitis

Fitis - Phylloscopus trochilus

Der Singvogel Fitis, lateinisch auch Phylloscopus trochilus genannt, bekam seinen Namen aufgrund seiner besonders weichen und sanften Singstimme. Der Vogel ist in etwa 11 bis 13 Zentimeter lang und erreicht ein Gewicht von 8 bis 11 Gramm. Seine Flügelspannweite bemisst sich mit bis zu 22 cm. Sein Gefieder ist auf der Oberseite grünbräunlich gefärbt, wohingegen seine Bauchseite eher eine hellbeige Farbe besitzt.

Seine Kehle, die Brust und die Partie über den Augen ist gelblich gefärbt. Das Gefieder kann sich unterscheiden, je nachdem ob der Fitis in Europa oder eher im hohen Norden beheimatet ist. Seine Gliedmaßen enden in vier Zehen, von denen eine Zehe nach hinten gerichtet ist und die drei anderen nach vorne zeigen.

Der Flug des Fitis ist schnell und leicht. Er zeichnet sich durch ein hüpfendes Flattern über kurze Distanz aus. Wie bereits erwähnt, wird der Singvogel wird oft mit dem Zilpzalp verwechselt. Jedoch zeichnet sich der Fitis durch längere Flügel und heller gefärbte Beine aus. Auch sein Gesang ist anders als der des Zilpzalps. Das Fiepen erinnert etwas an den Gesang eines Buchfinken, jedoch sind die Töne des Fitis wesentlich weicher und schwermütig klingender.

Das Gefieder ist bei Männchen und Weibchen gleich. Die Lebensdauer des Fitis beträgt bei guten Lebensbedingungen durchschnittlich 7 Jahre. Er ist vom Wesen her ein sehr lebhafter Vogel, da er fast ohne Unterbrechung von Ast zu Ast hüpft und dabei seine Nahrung aufliest. Außerhalb der Brutzeit ist der Fitis eher ein Einzelgänger.

Es kommt nur ab und zu mal vor, dass er zusammen mit anderen seiner Art auf Nahrungssuche geht.

Lebensraum

Der Fitis ist ein recht häufig vorkommender Brutvogel, welcher in ganz Mittel- und Nordeuropa beheimatet ist. Sein Wohnraum liegt häufig in lichten Wäldern und Büschen. Aber auch in feuchteren Regionen, wie Flussläufe und Mooren, fühlt sich diese Vogelart sehr wohl. Nicht selten kann man diese Vogelart auch in Parks und Gärten antreffen.

Im Winter bevorzugt der Fitis die Regionen südlich der Sahara in Afrika als Quartier. Somit legt der Langstreckenzieher eine Zugstrecke von bis zu 13.000 Kilometern zurück und ist damit der kleinste Vogel seiner Art, der so eine Strecke zurücklegt.

Schon von Geburt an, weiß der kleine Vogel zu welcher Zeit und in welche Richtung er sich auf die Reise machen sollte, wenn die kalte Jahreszeit naht.

Nahrung und Nahrungserwerb

Auf dem Speiseplan des Fitis stehen bevorzugt Insekten, Spinnen oder andere Weichtiere. Während der wärmeren Monate und im Herbst labt sich der Vogel auch gerne an saftigem Obst und Früchten. Er frisst sich bis zu fünf Gramm Gewicht mehr an, um für seine lange Reise nach Afrika gut gerüstet zu sein.

Während seiner Beutefänge hüpft und flattert der Fitis von Ast zu Ast und liest die Insekten von den Blättern ab. Es kann auch vorkommen, dass er im Flug über kürzere Distanzen kleine Fliegen fängt. Bei der Nahrungssuche ist der Fitis unermüdlich und huscht dabei ununterbrochen durch Geäst und Büsche.

Brutverhalten beim Fitis

Der Fitis ist nach einem Jahr geschlechtsreif. Nachdem er sich auf die Suche nach einem entsprechenden Weibchen begeben hat, baut er aus Moos und Gras ein überdachtes Nest, meist zu finden am Boden oder nur knapp darüber in Gräsern und Kräutern. Das Nest ist eine lichte Kugel, welche meist außen mit Gräsern bestückt wird, wohingegen das Innere mit Haaren und Federn weich ausgepolstert wird. Hauptsächlich brüten die Vögel von Mai bis Juni.

Dabei kann es auch vorkommen, dass ein Vogelpaar zweimal brütet. Das Weibchen legt bis zu sieben Eier. Diese sind eher weißlich gefärbt und mit kleinen rötlichen Flecken übersäht. Die Eier werden zwischen 12 und 14 Tage lang ausgebrütet. Nachdem die Jungvögel geschlüpft sind, verbringen sie in etwa 2 Wochen in dem Nest der Eltern.

Danach sind sie bereits vollständig befiedert und können ihre ersten Flugstunden absolvieren. Sowohl das Männchen als auch das Weibchen füttern die Brut mit kleinen Insekten und Larven.

Hat der Fitis Feinde?

Ja, der Fitis (Phylloscopus trochilus) hat verschiedene natürliche Feinde in seinem Lebensraum. Zu den potenziellen Feinden des Fitis gehören:

  1. Raubvögel: Greifvögel wie der Sperber (Accipiter nisus), der Habicht (Accipiter gentilis) und die Eule (Strigiformes) stellen eine Bedrohung für den Fitis dar. Sie können den Vogel während des Fluges oder im Nest angreifen.
  2. Prädatoren am Boden: Kleine Säugetiere wie Marder, Katzen und Ratten können die Nester des Fitis aufsuchen und die Eier oder Jungvögel fressen.
  3. Schlangen: Bestimmte Schlangenarten, wie zum Beispiel die Ringelnatter (Natrix natrix), können Eier oder Jungvögel des Fitis erbeuten.
  4. Parasiten: Parasitische Insekten wie Zecken und Läuse können dem Fitis schaden, indem sie ihn schwächen oder Krankheiten übertragen.

Es ist wichtig anzumerken, dass der Fitis sich verschiedene Strategien zunutze macht, um sich vor Feinden zu schützen. Dazu gehören ein gut getarntes Nest, ein alarmierender Gesang, der andere Vögel auf potenzielle Gefahren hinweist, und ein flinkes Flugverhalten, um Raubvögeln zu entkommen.

Fitis im Video

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