Schwarzspecht – Aussehen, Lebensweise, Brutverhalten

Du hast sicherlich schon einmal das markante Trommeln eines Spechts im Wald gehört, aber kennst Du auch den beeindruckenden Schwarzspecht? Dieser majestätische Vogel, mit seinem tiefschwarzen Federkleid und leuchtend rotem Kopfschopf, ist ein wahrer Hingucker in unseren Wäldern.

In diesem Artikel tauchen wir tief in die faszinierende Welt des Schwarzspechts ein und beleuchten sein Aussehen, seine Lebensweise und sein einzigartiges Brutverhalten.

Wenn Du mehr über diesen faszinierenden Waldbewohner erfahren möchtest und wissen willst, warum er so besonders ist, dann lies weiter. Es wird spannend!

Systematik

  • Ordnung: Spechtvögel (Piciformes)
  • Familie: Spechte (Picidae)
  • Unterfamilie: Echte Spechte (Picinae)
  • Gattung: Dryocopus
  • Art: Schwarzspecht

Wie sieht ein Schwarzspecht aus?

Aussehen und Merkmale beim Schwarzspecht
Foto von Schwoaze

Der Schwarzspecht, wissenschaftlich als Dryocopus martius bekannt, ist ein beeindruckender Vogel, der in den Wäldern Europas und Asiens heimisch ist. Aber wie genau sieht dieser besondere Specht aus?

Zunächst fällt seine Größe auf. Mit einer Länge von etwa 45 bis 50 cm ist er der größte Specht Europas. Sein Federkleid ist, wie der Name schon sagt, überwiegend schwarz. Dieses tiefe Schwarz bildet einen starken Kontrast zu seinem leuchtend roten Kopfschopf, der bei Männchen besonders auffällig ist. Die Weibchen haben ebenfalls einen roten Schopf, allerdings ist dieser weniger ausgeprägt und beschränkt sich oft auf den Hinterkopf.

Ein weiteres markantes Merkmal des Schwarzspechts sind seine leuchtend weißen Augen, die inmitten des dunklen Gefieders besonders hervorstechen. Sein Schnabel ist kräftig und leicht gebogen, perfekt geeignet, um in Baumstämme zu hacken und nach Insekten zu suchen.

Seine Flügel sind breit und kräftig, was ihm ermöglicht, mit kraftvollen Flügelschlägen durch den Wald zu fliegen. Beim Fliegen zeigt er einen wellenförmigen Flugstil, bei dem er abwechselnd flattert und gleitet.

Zusammengefasst ist der Schwarzspecht ein beeindruckender und unverwechselbarer Vogel. Sein tiefschwarzes Federkleid, kombiniert mit dem leuchtend roten Kopfschopf und den strahlend weißen Augen, macht ihn zu einem der auffälligsten Bewohner unserer Wälder. Wenn Du das Glück hast, einen Schwarzspecht in freier Wildbahn zu beobachten, wirst Du sicherlich von seiner Schönheit und Eleganz fasziniert sein.

Wo leben Schwarzspechte?

Der Schwarzspecht ist hauptsächlich in den ausgedehnten Wäldern Europas und Asiens beheimatet. Von Skandinavien im Norden bis zum Mittelmeerraum im Süden und weiter östlich bis nach Sibirien und Nordchina erstreckt sich sein Verbreitungsgebiet. Er bevorzugt vor allem alte und reife Laub- und Mischwälder, insbesondere solche mit einem hohen Anteil an alten Bäumen und Totholz. Diese bieten ihm nicht nur Nahrung in Form von Insekten, sondern auch geeignete Brutplätze.

In den Wäldern sucht der Schwarzspecht nach alten und morschen Bäumen, in denen er seine Bruthöhlen zimmern kann. Diese Höhlen sind nicht nur für ihn selbst von Bedeutung, sondern auch für viele andere Tierarten, die sie als Unterschlupf oder Nistplatz nutzen.

Es ist auch interessant zu wissen, dass der Schwarzspecht nicht nur in tiefen Wäldern lebt. Manchmal kann man ihn auch in Parks oder größeren Gärten in der Nähe von Waldgebieten beobachten. Allerdings sind solche Begegnungen seltener, da er sich in städtischen Gebieten weniger wohl fühlt.

Wenn Du also das Glück haben möchtest, einen Schwarzspecht in seiner natürlichen Umgebung zu beobachten, solltest Du einen ausgedehnten Wald aufsuchen, vorzugsweise einen, der alte und morsche Bäume enthält. Mit etwas Geduld und Aufmerksamkeit kannst Du dann vielleicht das charakteristische Trommeln dieses beeindruckenden Vogels hören und ihn bei seiner Suche nach Nahrung beobachten.

Was fressen Schwarzspechte?

Hauptnahrung des Schwarzspechts sind Insekten, insbesondere Ameisen. Er verwendet seinen kräftigen, leicht gebogenen Schnabel, um in die Rinde von Bäumen zu hacken und darunter nach Insekten und ihren Larven zu suchen. Seine lange, klebrige Zunge, die er weit aus seinem Schnabel herausstrecken kann, ist ein perfektes Werkzeug, um die Beute aus den tiefsten Ritzen und Spalten zu holen.

Während Ameisen den Großteil seiner Nahrung ausmachen, ist der Schwarzspecht nicht wählerisch und frisst auch andere Insekten wie Käfer, Spinnen und sogar kleine Wirbeltiere, wenn sich die Gelegenheit bietet.

In den kälteren Monaten, wenn Insekten schwerer zu finden sind, kann er auch Pflanzenmaterial wie Beeren oder Nüsse zu sich nehmen, obwohl dies nur einen kleinen Teil seiner Ernährung ausmacht.

Ein interessantes Verhalten des Schwarzspechts ist auch seine Vorliebe, Ameisenhügel auf dem Boden zu durchsuchen. Er hackt in den Hügel, um an die Ameisen und ihre Larven heranzukommen. Dabei kann er große Mengen an Ameisen in kurzer Zeit verzehren.

Zusammengefasst ist der Schwarzspecht ein effizienter und anpassungsfähiger Jäger, der sich hauptsächlich von Insekten ernährt. Seine spezialisierten Fähigkeiten, wie der kräftige Schnabel und die lange Zunge, ermöglichen es ihm, eine Vielzahl von Beutetieren in verschiedenen Umgebungen zu erbeuten.

Wenn Du also das nächste Mal das charakteristische Trommeln eines Schwarzspechts hörst, denke daran, dass er wahrscheinlich gerade dabei ist, nach seiner nächsten Mahlzeit zu suchen!

Brutverhalten bei Schwarzspechten
Foto von Matthias Püschl

Brutverhalten und Fortpflanzung bei Schwarzspechten

Der Schwarzspecht, auch bekannt als Dryocopus martius, ist nicht nur wegen seines auffälligen Erscheinungsbildes bemerkenswert, sondern auch wegen seines interessanten Brutverhaltens und seiner Fortpflanzungsmethoden. Aber wie genau verläuft die Brutzeit dieses beeindruckenden Vogels?

Die Brutzeit des Schwarzspechts beginnt im Frühjahr, meistens im April oder Mai. Zu dieser Zeit beginnt das Männchen mit dem Zimmern einer Bruthöhle. Diese Höhlen werden oft in alte, morsche Bäume gehauen und können ziemlich tief sein, manchmal bis zu einem halben Meter.

Der Eingang der Höhle ist meist rund und gerade groß genug, damit der Schwarzspecht hineinpasst. Das Innere der Höhle ist mit Holzspänen ausgelegt, die beim Zimmern der Höhle entstehen.

Sobald die Höhle fertig ist, legt das Weibchen zwischen drei und sechs Eier hinein. Beide Elternteile teilen sich die Brutpflichten, wobei sie sich in regelmäßigen Abständen abwechseln. Die Brutdauer beträgt etwa zwei Wochen, nach denen die Küken schlüpfen.

Die jungen Schwarzspechte sind anfangs blind und hilflos, aber sie entwickeln sich schnell. Beide Elternteile füttern die Küken mit Insekten, vor allem mit Ameisen. Nach etwa einem Monat sind die jungen Vögel flügge und verlassen die Bruthöhle.

Sie bleiben jedoch noch einige Wochen in der Nähe ihrer Eltern und werden von diesen weiterhin gefüttert, bis sie schließlich selbstständig werden.

Ein interessanter Aspekt des Brutverhaltens des Schwarzspechts ist, dass er jede Brutsaison eine neue Höhle zimmert. Die alten Höhlen werden oft von anderen Vogelarten oder sogar von kleinen Säugetieren als Nist- oder Wohnplatz übernommen.

Zusammengefasst zeigt der Schwarzspecht ein faszinierendes Brutverhalten, das von der sorgfältigen Auswahl und dem Zimmern einer Bruthöhle bis zur Fürsorge für seine Jungen reicht. Seine Bruthöhlen sind nicht nur für ihn selbst von Bedeutung, sondern auch für viele andere Tiere, die sie als Unterschlupf nutzen.

Das Brutverhalten des Schwarzspechts ist ein weiteres Beispiel für die wunderbare Vielfalt und Anpassungsfähigkeit der Natur.

Haben Schwarzspechte Feinde?

Der Schwarzspecht mag zwar beeindruckend und dominant in seinem Lebensraum erscheinen, doch auch er ist nicht frei von Bedrohungen. Aber welche Feinde hat dieser markante Vogel eigentlich?

Trotz seiner Größe und Stärke hat der Schwarzspecht durchaus natürliche Feinde. Greifvögel, insbesondere Habichte und Sperber, können erwachsene Schwarzspechte oder flügge Jungvögel angreifen, besonders wenn sie außerhalb ihrer Höhlen oder beim Fliegen sind.

Die gut getarnten Bruthöhlen bieten zwar Schutz vor vielen Räubern, aber Spechteier und Küken können dennoch von Mardern oder größeren Vögeln, die in der Lage sind, in die Höhlen einzudringen, gefressen werden.

Ein weiterer Feind des Schwarzspechts, der oft übersehen wird, ist der Mensch. Die Abholzung alter Wälder und die Entfernung von alten und morschen Bäumen, die der Schwarzspecht für seine Bruthöhlen benötigt, bedrohen seinen Lebensraum.

Zudem können menschliche Aktivitäten wie Straßenbau und Landwirtschaft den Lebensraum des Schwarzspechts fragmentieren und ihn anfälliger für Raubtiere machen.

Es gibt auch Fälle, in denen Schwarzspechte von größeren Tieren wie Wildschweinen gestört werden, die ihre Bruthöhlen untersuchen. Obwohl diese Tiere nicht unbedingt direkt nach den Spechten suchen, können sie dennoch eine Bedrohung darstellen, indem sie die Bruthöhlen zerstören oder unzugänglich machen.

Zusammengefasst hat der Schwarzspecht, obwohl er ein dominanter Vogel in seinem Lebensraum ist, durchaus natürliche Feinde und Bedrohungen. Es ist wichtig, sich dieser Bedrohungen bewusst zu sein und Maßnahmen zum Schutz dieser beeindruckenden Vögel und ihres Lebensraums zu ergreifen.

Denn nur so können wir sicherstellen, dass der charakteristische Trommelschlag des Schwarzspechts auch in Zukunft in unseren Wäldern zu hören ist.

Steckbrief über den Schwarzspecht (Dryocopus martius)

MerkmalBeschreibung
Wissenschaftlicher NameDryocopus martius
FamilieSpechte (Picidae)
Größe45-50 cm
GewichtMännchen: ca. 300-350 g; Weibchen: ca. 250-300 g
LebenserwartungBis zu 11 Jahre in freier Wildbahn
AussehenTiefschwarzes Federkleid, leuchtend roter Kopfschopf, weiße Augen
VerbreitungsgebietEuropa und Asien; von Skandinavien bis zum Mittelmeerraum und östlich bis nach Sibirien und Nordchina
LebensraumAlte Laub- und Mischwälder, vorzugsweise mit alten Bäumen und Totholz
NahrungHauptsächlich Ameisen, aber auch andere Insekten, Käfer, Spinnen und gelegentlich Pflanzenmaterial
BrutverhaltenZimmert Bruthöhlen in alte Bäume; 3-6 Eier; bebrütet von beiden Elternteilen
BesonderheitenJedes Jahr wird eine neue Bruthöhle gezimmert; alte Höhlen werden von anderen Tieren genutzt
GefährdungsstatusNicht gefährdet, aber in einigen Gebieten durch Lebensraumverlust bedroht

Schwarzspecht im Video

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