Trauermeise – Aussehen, Lebensweise, Brutverhalten

Der lateinische Name der Trauermeise oder auch Balkanmeise ist Poecile lugubris, und wie ihr Name schon vermuten lässt, gehört sie zu den Meisen. Vielen wird die Trauermeise wahrscheinlich weniger bekannt sein, da sie in unserer Region selten bis gar nicht vorkommt.

Sie ist natürlich mit den Blaumeisen und den Kohlmeisen verwandt, die in unseren Gärten ja quasi Dauergäste sind.

Systematik

  • Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
  • Unterordnung: Singvögel (Passeri)
  • ohne Rang: Passerida
  • Familie: Meisen (Paridae)
  • Gattung: Poecile
  • Art: Trauermeise

Wie sieht eine Trauermeise aus?

Trauermeise Aussehen und Merkmale
Steve Riall, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Die Trauermeise wird auch als Balkanmeise bezeichnet und ähnelt sehr der Weidenmeise und Sumpfmeise. Von äußerlichen Merkmalen wie der Färbung kann das ungeübte Auge sie nur schwer unterscheiden. Beim genauen Betrachten der einzelnen Arten kann man aber bemerken, dass die Trauermeise deutlich größer ist als die Sumpf- und Weidenmeise.

Sie ist nämlich 13 bis 14 Zentimeter groß und besitzt einen für eine Meise relativ kräftigen Schnabel. Im Bereich des Nackens und Scheitels weisen die Männchen eine braun-schwärzliche Färbung auf.

Das Weibchen ist hier in ein etwas helleres Braun geschmückt. Bei beiden ist der Kopf und Halsbereich weißlich und die Oberseite graubraun gefärbt. Die Färbung auf der Unterseite ist dagegen matt weiß mit graubraunen Flanken. Außer dem ist ein großer schwarzer Kehlfleck zu erkennen.

Auch bei dem Gesang gibt es Verwechslungsgefahr. Der Standortlaut der Jungvögel besteht zunächst aus sehr schnell gereihten Einzellauten. Ausgewachsene Trauermeisen geben schnelle und einfache Melodien wieder, die aus nur wenigen Tonabfolgen bestehen.

Der Gesang der Sumpfmeise ist hierbei sehr ähnlich. Einziges Unterscheidungsmerkmal ist der etwas rauere Klang der Trauermeise.

Wo leben die Trauermeisen?

Abgelegene Gebirgswälder mit einer Vielzahl an Felsen, lichte Laubwälder und Ebenen in niedrigen Gebirgslagen sind die Lebensräume der Trauermeisen. Das Vorkommen dieser Meisen Art erstreckt sich über Südosteuropa nach Kleinasien bis zu Persien.

Sie ist ein Standvogel, also das ganze Jahr über in ihrem Revier und somit fester Bestandteil des dort heimischen Vogelbestands.

Welche Nahrung nimmt die Trauermeise zu sich und wo findet sie diese?

Parus lugubris wird mit anderen Graumeisen Arten in die Untergattung Poecile eingeordnet. Alle Meisen Arten dieser Gruppe kommen sehr gut mit den Bedingungen des Winters klar. Als gewandte Kletterakrobaten finden sie ihre Nahrung hauptsächlich im Gehölz.

Auf dem Speiseplan der Trauermeisen stehen vor allem Insekten, Larven, Spinnen, Beeren und Samen. Dank ihres äußerst starken Schnabels sind sie in der Lage, auch harte Samen zu öffnen. Dabei sind sie sehr einfallsreich und nutzen zum Knacken der Samen Felsspalten, in denen sie die Samen gekonnt hineinstecken, um sie dann ohne Hilfe mit den Füßen zu öffnen.

Mit dem Beginn des Herbstes sammeln sie bevorzugt Samen, die sie entweder direkt verzehren oder wie viele andere Meisen Arten in Felsspalten oder im Boden verstecken. Poecile-Arten haben ein sehr ausgeprägtes Territorialverhalten, damit sind ihre Reviere viel größer und die Dichte an Artgenossen geringer als bei anderen Arten.

Das Territorium singender Männchen erstreckt sich auf ein Gebiet von rund 300 m im Durchmesser. Eine Untersuchung hat ergeben, dass sich in einem 1,5 km Gebirgswaldabschnitt, in dem sich 4 Meisen-Paare befanden, die einzelnen Paare bei der Futtersuche unterstützten.

Die Paare waren teils einzeln unter sich und, teils pflegten sie eine lockere Beziehung zu den anderen Paaren.

Trauermeise (Poecile lugubris) auf Nahrungssuche
Original: Nikola Veljković; this edit cropped & colour balanced: MPF, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Fortpflanzung und Brutverhalten der Trauermeise

Die meisten Trauermeisen werden nach Abschluss des ersten Lebensjahres geschlechtsreif. Auch diese Meisen Art führt eine monogame Beziehung zu ihrem Partner und bleibt ein Leben lang mit ihm zusammen. Die meisten Poecile-Arten bauen ihre Nester selbst.

Zum Bau des Nestes werden von den Meisen Materialien wie Flechten, Grashalmen und Tierhaaren genutzt. Sie haben im Jahr bis zu zwei Gelege, die jeweils mit 4 bis 9 Eier bestückt sind. Als Standort für das Brutgeschäft kommen offene Laubwälder, Sträucher, Berghänge und sogar Plantagen infrage.

Der April gibt den Startschuss für die Brutzeit, die von Ende Juli bis Anfang August dauert. Hauptnahrung in dieser Zeit sind Insekten, die den kleinen Jungvögeln von den Eltern vorgehalten werden. Mit rund 19 Tagen sind die Jungen dann flugfähig und bereit, das schützende Nest zu verlassen.

Trauermeise im Video