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Seidenreiher – Aussehen, Lebensweise, Brutverhalten

Na, neugierig auf elegante Vögel, die am Wasserufer majestätisch posieren? Dann bist du hier genau richtig! In diesem Artikel tauchen wir gemeinsam in die faszinierende Welt der Seidenreiher ein. Diese charmanten Kreaturen faszinieren mit ihrem edlen Aussehen und ihrem interessanten Lebensstil.

Du wirst staunen, wie sie leben, wie sie sich verhalten und wie sie ihre Jungen großziehen. Also lehn dich zurück und lass uns in das Geheimnis dieser wunderbaren Vögel eintauchen.

Systematik

  • Klasse: Vögel (Aves)
  • Ordnung: Pelecaniformes
  • Familie: Reiher (Ardeidae)
  • Unterfamilie: Tagreiher (Ardeinae)
  • Gattung: Egretta
  • Art: Seidenreiher

Was sind Seidenreiher?

Seidenreiher Egretta garzetta

Also, was sind Seidenreiher? Stell dir mal vor, du spazierst an einem ruhigen Teich oder einem Flussufer entlang und plötzlich entdeckst du einen anmutigen Vogel, der dort steht, als ob er ein Model auf dem Laufsteg wäre. Das könnte gut ein Seidenreiher sein!

Diese schicken Vögel zeichnen sich durch ihr elegantes Aussehen aus: lange, schlanke Beine, ein weißes oder graues Federkleid und eine imposante Körperlänge. Ihre langen Hälse und der schlanke Schnabel verleihen ihnen eine königliche Erscheinung.

Aber es geht nicht nur um das Äußere – die Lebensweise der Seidenreiher ist genauso spannend. Sie fühlen sich hauptsächlich in Gewässernähe wohl, sei es an Teichen, Flüssen oder Feuchtgebieten. Dort gehen sie auf die Jagd nach kleinen Fischen, Amphibien und Insekten, die sie mit ihrem schnellen Schnabel blitzschnell schnappen. Dabei wirken sie fast wie geduldige Angler, die auf den perfekten Moment warten, um zuzuschlagen.

Seidenreiher sind auch für ihr interessantes Brutverhalten bekannt. Wusstest du, dass sie oft in Kolonien brüten? Das bedeutet, dass mehrere Paare ihre Nester nahe beieinander bauen. Diese Gemeinschaften sorgen nicht nur für Sicherheit, sondern bieten auch die Gelegenheit, sich auszutauschen und gemeinsam nach Nahrung zu suchen.


Wie sehen Seidenreiher aus?

Der Seidenreiher hat eine ganz besondere Erscheinung, die ihn von anderen Reiherarten unterscheidet. Im Vergleich zu seinen größeren Verwandten, dem Graureiher und dem Silberreiher, fällt der Seidenreiher durch seine geringere Größe auf. Er erreicht eine Höhe von 55 bis 65 Zentimetern und wiegt zwischen 280 und 710 Gramm.

Seine Flügelspannweite beträgt ungefähr 90 Zentimeter, was ihm eine gewisse Leichtigkeit verleiht. Interessanterweise zeigt der Seidenreiher keinen Unterschied im Aussehen zwischen den Geschlechtern.

Sein Gefieder ist komplett strahlend weiß, was ihm ein elegantes und reines Erscheinungsbild verleiht. Der Kontrast zu seinen schwarzen Schnabel und Beinen ist auffallend. Die Beine zeigen sich in einem auffälligen Gelbton, der sie von denen des Silberreihers abhebt.

Eine graue bis grau-grünliche Haut schmückt den Bereich um die Augen (Zügel). Während der Paarungszeit erstrahlt diese Haut kurzzeitig in einem leuchtenden Purpurrot, was einen faszinierenden Anblick bietet. Besonders im Prachtkleid zeigt der Seidenreiher seinen einzigartigen Stil mit einem Feder-Schopf, der aus feinen, schmückenden Federn besteht.

Alles in allem präsentiert sich der Seidenreiher als ein wahrhaft einzigartiger Vogel mit einem markanten Erscheinungsbild.

Kopf des Seidenreihers in der Nahaufnahme

Wo leben Seidenreiher?

Der Seidenreiher, ein faszinierender Vogel, hat seinen Lebensraum über weite Teile der Welt ausgedehnt. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Europa bis zu den fernen Küsten Ozeaniens und den karibischen Inseln, mit neueren Ansiedlungen entlang der Ostküste Nordamerikas. In Europa ist dieser anmutige Vogel vor allem in den südlichen Regionen verbreitet, hat jedoch in den letzten Jahren mutig nach Norden expandiert.

In Deutschland mag er vielleicht seltener anzutreffen sein als der Silberreiher oder der Graureiher, aber er hinterlässt dennoch regelmäßig seine Spuren in bescheidenen Zahlen.

Der Seidenreiher ist ein flexibler Vogel, wenn es um sein Zugverhalten geht. Je nachdem, wo er anzutreffen ist, kann er ein Kurz- bis Mittelstreckenzieher oder sogar ein Standvogel sein. Viele europäische Exemplare begeben sich auf die Reise in den Süden, um den Winter an den Küsten Englands, Frankreichs, der Iberischen Halbinsel sowie in Nordafrika und der Türkei zu verbringen.

Allerdings können strenge Winter zu Schwankungen in den Beständen führen. In den wärmeren Gefilden Afrikas, insbesondere den nördlichen Tropen, verbringen einige Seidenreiher ihre Winterzeit. Einige bemerkenswerte Zugrouten sind von der Camargue in Mali, Gambia und Ghana, von Spanien bis nach Guinea oder sogar von Ungarn bis nach Sierra Leone dokumentiert.

Einige wagemutige Exemplare haben sogar den Atlantik überquert, um auf Inseln wie Trinidad und Martinique zu landen.

Was die Vorlieben des Seidenreihers für Lebensräume angeht, so fühlt er sich an seichten, bewachsenen Tümpeln und Teichen besonders wohl. Diese Gewässer sollten idealerweise von üppiger Vegetation umgeben sein.

Der Seidenreiher bevorzugt ausgedehnte, flache Wasserbereiche und naturnahe Überschwemmungsgebiete. An solchen Orten kann er seine Nahrung, die er gerne im flachen Wasser sucht, am besten finden. Daher sieht man ihn heutzutage oft in Reisfeldern oder an flachen Fischteichen.

Ein interessanter Aspekt seines Verhaltens ist, dass er sich manchmal Weidetieren wie Großsäugern anschließt. All diese Facetten machen den Lebensraum des Seidenreihers zu einer faszinierenden und vielfältigen Landschaft, die es zu erkunden gilt.

Wie ist das Verhalten der Seidenreiher?

Der Seidenreiher, ein Tagesvogel, lebt in geselligen Gruppen sowohl an seinen Schlafplätzen als auch während der Nahrungssuche. Um seinen Hunger zu stillen, bedient er sich einer Vielfalt von Strategien. Diese eleganten Vögel sind im Allgemeinen aktive Jäger, die geschickt verschiedene Techniken anwenden, um an Nahrung zu gelangen.

Beispielsweise scheuchen sie Beutetiere durch schnelle, vibrierende Fußbewegungen auf oder durchstreifen flache Gewässer und Sumpfwiesen in raschem Tempo.

Im australischen Kakadu-Nationalpark konnte man beobachten, dass Seidenreiher 59,8 Prozent ihrer Zeit damit verbringen, völlig regungslos auf Beutetiere zu lauern. Doch bei der aktiven Nahrungssuche bewegen sie sich durchschnittlich etwa 5,8 Meter vorwärts. Sie versuchen mehr als zweimal pro Minute, Beute zu fangen, und sind dabei in über 54 Prozent der Fälle erfolgreich.

Seidenreiher auf Nahrungssuche

Interessanterweise steigt die Erfolgsrate bei der Nahrungssuche in Gruppenjagden im Vergleich zu Einzeljagden an. Gemeinsam scheinen sie noch geschickter und effektiver zu sein.

Was steht auf ihrem Speiseplan? Seidenreiher bevorzugen eine vielseitige Kost aus kleinen Fischen, Fröschen, Eidechsen, Würmern, Schnecken und Wasserinsekten. Ihre Fähigkeiten und ihre Anpassungsfähigkeit bei der Nahrungssuche machen sie zu beeindruckenden Jägern, die geschickt zwischen verschiedenen Jagdtechniken wechseln können.

Die Lebensweise der Seidenreiher ist eine gelungene Balance zwischen Aktivität und Geduld, zwischen Einzeljagd und Gruppenarbeit, und all dies ermöglicht ihnen ein erfolgreiches Überleben in ihren Lebensräumen.

Wie sieht das Brutverhalten der Seidenreiher aus?

Seidenreiher werden bereits im ersten Lebensjahr geschlechtsreif. Es wird vermutet, dass sie eine monogame Beziehung während der Brutzeit führen. Ein faszinierendes Detail ist, dass sie ihre Nester bevorzugt in gemischten Kolonien mit anderen Reiherarten anlegen. Dabei halten sie oft einen Nestabstand von weniger als zwei Metern ein. Das Männchen beginnt, nach der Paarung mit einem Weibchen, ein kleines Territorium zu verteidigen.

Der Nestbau ist ein gemeinschaftlicher Prozess: Das Männchen trägt das Nistmaterial heran, während das Weibchen es zur endgültigen Form verarbeitet. In Europa beginnt die Legezeit der Eier im Zeitraum von Mitte bis Ende April, wobei in Ungarn sogar vereinzelt noch Gelege im August vorkommen.

Diese Gelege bestehen aus drei bis fünf langovalen und grünlichblauen Eiern. Im Verlauf der Brutzeit bleichen die Eierschalen etwas aus. Die Brutzeit erstreckt sich über 21 bis 22 Tage, wobei der Beginn mit dem Ablegen des ersten Eis einsetzt.

Sowohl das Männchen als auch das Weibchen beteiligen sich aktiv an der Brut. Während dieser Zeit teilen sie die Verantwortung, die Eier warm und sicher zu halten. Die geschlüpften Nestlinge werden von beiden Elternvögeln gefüttert. Nach etwa 30 Tagen verlassen die Jungvögel das Nest und setzen sich auf benachbarte Äste ab. Mit einem Alter von 40 bis 45 Lebenstagen sind die jungen Seidenreiher flugfähig und können sich selbstständig fortbewegen.

Ein besonders beeindruckendes Detail zeigt sich in der Lebensdauer eines Seidenreihers: Der älteste je gefundene Vogel mit Ring erreichte ein stolzes Alter von 22 Jahren und vier Monaten. Dies verdeutlicht die erstaunliche Fähigkeit dieser Vögel, sich an ihre Umgebung anzupassen und erfolgreich über einen langen Zeitraum zu überleben.

Seidenreiher Steckbrief

EigenschaftInformationen
Wissenschaftlicher NameEgretta garzetta
FamilieReiher (Ardeidae)
Größe55 – 65 cm
Gewicht280 – 710 g
Flügelspannweiteca. 90 cm
Brut1 Brut im Jahr
BrutplatzBäume, Büsche
PaarungszeitApril/Mai
Brutdauer21 bis 22 Tage
Eier/Gelegegröße3 bis 5 Eier
Nestlingsdauer30 Tage
NahrungFische, Frösche, Molche, Krabben, Insekten, Larven, Würmer
AlterLebenserwartung 15 Jahre (Rekord liegt bei 22 Jahren und 4 Monaten)
FeindeKlimawandel, Mensch, Greifvögel, Raubtiere
ZugvogelJa
WinterquartierAfrika
VerbreitungAfrika, Europa, Asien, Amerika
LebensraumFeuchtgebiete mit Schilfbewuchs, Seen, Sümpfe, Küste

Seidenreiher im Video


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