Die Mandarinente – sie hat nicht nur einen exotischen Namen, sondern punktet auch als „Entenschönheit“ – allerdings nur bei den Männchen! Schon mal beobachtet? Ja? Dann weißt Du, wo immer sie auftaucht, ist ihr reges Publikumsinteresse sicher – sie zieht mit ihrer schönen Gefiederfärbung alle Blicke auf sich!
Zeit also, sie einmal explizit ins Rampenlicht zu rücken, oder?
Systematik
- Ordnung: Gänsevögel (Anseriformes)
- Familie: Entenvögel (Anatidae)
- Unterfamilie: Anatinae
- Tribus: Schwimmenten (Anatini)
- Gattung: Aix
- Art: Mandarinente
Das Aussehen und die Merkmale der Mandarinente
Wie der Name schon sagt, gehören diese Vögel zur Familie der Entenvögel – genauer gesagt zur Ordnung der Gänsevögel – und beeindrucken als schöne Ziervögel.
Das Gefieder ist es auch, dass die „Geschlechterrolle“ eindeutig kennzeichnet. So sind männliche Mandarinenten leicht an ihrem charakteristischen Kopf zu erkennen, auf dem sich zusätzlich ein Schopf befindet. Dieser ist weithin sichtbar, schön metallisch grün gefärbt und wird durch ein hellbraunes Gefieder am Hals ergänzt. Die Flügel sind orange gefärbt. Als optisches Highlight gilt die weiße Gesichtsmaske. Schön anzusehen ist auch die weiß gefärbte Brust der männlichen Ente. Auch der rote Schnabel gilt als eindeutiges Erkennungsmerkmal der männlichen Art.
Man kann davon ausgehen, dass die Gefiederfärbung der männlichen Enten als sehr auffällig wahrgenommen wird – ja, sie gelten wirklich als optischer Augenschmaus!
Im Gegensatz dazu haben die weiblichen Enten einen dunklen Schnabel. Ja, es ist sogar nicht despektierlich, die weiblichen Mandarinenten als unscheinbar zu bezeichnen, denn die Farben grau und braun dominieren. Die Augen sind jedoch weiß umrandet und zeichnen sich durch einen schönen, nach hinten verlaufenden Lidstrich aus.
Die Länge kann bis zu 45 cm betragen. Davon hängt auch das Gewicht ab, das bis zu 600 Gramm betragen kann. Dabei sind die Weibchen oft kleiner.
Sie gelten als scheue Tiere, sind aber stets vorsichtig. Aus diesem Grund bevorzugen sie kleine Gruppen. Eine solche Gemeinschaft bietet ihnen mehr Schutz, vor allem vor potenziellen Raubtieren, die ihrem natürlichen Lebensraum zu nahekommen. Apropos „zu nahekommen“: Die Paarungszeit bringt es mit sich, dass die Tiere in dieser Zeit oft paarweise zusammenleben.
Lebensraum und Herkunft
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet dieser zur Gattung Aix gehörenden Vogelart wird in Teilen Ostasiens gesehen. Von dort werden jedoch rückläufige Bestandszahlen gemeldet.
Mit Hilfe des Menschen konnten sich Mandarinenten auch in Teilen Europas ansiedeln. Bevorzugt werden stehende Gewässer, größere Flüsse und dichte Laubwälder in Gewässernähe.
Dieses Verhalten erklärt sich dadurch, dass die Enten nicht in den üblichen Nestern brüten, sondern ihre Gelege lieber in Baumhöhlen anlegen – um vor Feinden geschützt zu sein!
Oft ist zu beobachten, dass sie sich in Gewässernähe wohlfühlen – hier finden sie ausreichend Nahrung, so dass möglicherweise auch eine Fortpflanzung möglich ist.
Nahrung und der Nahrungserwerb der Mandarinente
Diese Enten sind bei der Nahrungswahl nicht sehr wählerisch und werden als Allesfresser bezeichnet. Sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung steht auf ihrem Speiseplan. Insgesamt sind die „Mandarinen“ als anpassungsfähig zu bezeichnen, was die Nahrungsquellen betrifft.
So sichern verschiedene Wasserpflanzen, Wurzeln, Baumabfälle, Nüsse, Getreidekörner, Samen und Eicheln die pflanzliche Nahrung. Bei der tierischen Nahrung werden Insekten, Käfer, Weichtiere und Würmer bevorzugt. Mandarinenten profitieren offensichtlich vom Nahrungsreichtum ihres Lebensraumes, fressen aber nur selten Wasserinsekten, Kaulquappen und Schnecken.
Sie suchen ihre Nahrung vor allem auf dem Land und verschmähen auch Bucheckern nicht, die unzerkaut verschlungen werden. Als Beifutter werden auch Larven und Krebstiere, die im Schlamm und Wasser zu finden sind, gefressen.
Die Fortpflanzung der Mandarinente
Einjährige Entenweibchen sind bereits im ersten Lebensjahr geschlechtsreif, haben aber eine deutlich geringere Fortpflanzungsrate als ihre älteren Artgenossinnen. Die Mandarinenten führen eine monogame Saisonehe, die jedoch Wiederverpaarungen nicht ausschließt.
Die Paarbildung beginnt mit dem Einbruch des Winters. Das Gelege befindet sich in Baumhöhlen, in die das Weibchen 6 bis 10 weiße Eier legt. Diese sind etwa 5 cm groß. Das Weibchen brütet die Eier dann alleine in etwa 28 bis 31 Tagen aus.
Interessant ist, dass sich die Küken dank ihrer langen Schwanzfedern und spitzen Krallen sehr schnell und sicher im Geäst bewegen können. Dies hilft ihnen, den Ausgang der Bruthöhle zu erreichen, um dann einen Sprung in die Tiefe zu wagen. Auch die selbständige Nahrungssuche beginnt früh. Es ist üblich, dass sie in den ersten Nächten vom weiblichen Elternvogel gehudert werden, d.h. unter die Flügel genommen werden, um sie zu wärmen und zu schützen!
Mit etwa 40 bis 45 Tagen sind die Jungen flügge. Dann verlassen sie das elterliche Brutrevier, um Schwärme zu bilden und sich schließlich an geeigneten Gewässern niederzulassen.
Der Mensch und die Mandarinente
Aufgrund ihrer monogamen Lebensweise gelten Mandarinenten in China als Symbol ehelicher Treue. Sie werden nur selten bejagt, da ihr Fleisch als wenig schmackhaft gilt.
Verbreitungsschwerpunkt in Europa ist Großbritannien mit etwa 7.000 Brutpaaren. In Deutschland leben etwa 470 bis 650 Brutpaare, in ganz Europa etwa 8.000 bis 10.000. Weltweit wird ihr Bestand auf 65.000 bis 66.000 Vögel geschätzt – bleibt zu hoffen, dass diese Entenart noch viele Generationen erfreuen wird, oder?
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Steckbrief über die Mandarinente (Aix galericulata)
Merkmal | Informationen |
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Wissenschaftlicher Name | Aix galericulata |
Verbreitungsgebiet | Ostasien (China, Japan, Korea, Russland) |
Lebensraum | Flüsse, Seen, Teiche, bewaldete Gebiete |
Größe | 41-49 cm (Männchen), 35-41 cm (Weibchen) |
Gewicht | 500-750 g (Männchen), 400-600 g (Weibchen) |
Geschlechtsdimorphismus | Stark ausgeprägt: Männchen farbenfroher |
Gefieder (Männchen) | Leuchtend bunte Farben mit grünem Kopf, |
orangefarbenen „Segeln“ und weißen Streifen | |
Gefieder (Weibchen) | Gedämpftere Farben, grau-braunes Gefieder |
Nahrung | Aquatische Pflanzen, Insekten, kleine Fische |
Brutzeit | März bis Juli |
Brutverhalten | Höhlenbrüter, legt 8-12 Eier ins Baumloch |
Brutdauer | Etwa 28-30 Tage |
Lebenserwartung | 6-8 Jahre in freier Wildbahn, bis zu 15 Jahre |
Gefährdungsstatus | Nicht gefährdet (laut IUCN) |