Vögel in den Garten locken: Wie bekomme ich das hin?

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Wie kann ich Vögel in den Garten locken? Stellen Sie sich vor, Sie landen auf einem Planeten, der nur aus Sand und Geröll besteht. Möchten Sie in einer solchen Umgebung leben? Ähnlich geht es Vögeln, die durch Monokulturen in der Landwirtschaft und die zunehmende Bebauung der Städte immer weniger Lebensraum finden. Dabei ist es nicht schwer, den gefiederten Mitbewohnern im Garten ein Zuhause zu schaffen, in dem sie sich wohlfühlen.

Wie kann ich Vögel in den Garten locken?

Vögel in den Garten locken

Verzichten Sie im Herbst auf das Abschneiden der verblühten Samenstände und das Herunterholen der letzten schrumpeligen Äpfel vom Baum. Was für Menschen unaufgeräumt aussieht, ist für Vögel und Insekten unverzichtbare Nahrungsquelle und Überwinterungsmöglichkeit.

Entscheiden Sie sich für heimische Pflanzen und Sträucher, wie zum Beispiel Distelarten, Sonnenblumen, Weißdorn, oder Wildrosen, die mit ihren Früchten das Vogelleben in der kalten Jahreszeit etwas erleichtern.

Nur wenn sie sich wohlfühlen, kann man auch dauerhaft Vögel in den Garten locken.

Mahlzeit – Futterhaus als Vogeltreffpunkt

Bieten Sie Ihren künftigen Mitbewohnern Futter an. Ein abwechslungsreich bestücktes Futterhaus wird schnell zum Vogeltreffpunkt. Dabei sollten Sie unbedingt darauf achten, dass für die unterschiedlichen Bedürfnisse der Piepmätze auch unterschiedliche Kost bereitgestellt wird.

Der Handel bietet eine Vielzahl von fertigen Mischungen an, so dass für jeden Vogel das Richtige dabei ist. Meisen sind Akrobaten und picken kopfüber die Leckerbissen aus den Fettknödeln heraus.

Spatzen, Finken, Kleiber und der Gartenrotschwanz beispielsweise bevorzugen Körnermischungen, während Amseln und Drosseln als sogenannte Bodenfresser gern Rosinen, Haferflocken und Äpfel picken.

Auch für eine Schale Wasser sind die gefiederten Gäste das ganze Jahr über sehr dankbar. Die Trinkschale sollte groß, aber nicht tief sein, damit die Vögel auch mal ein Bad nehmen können.

Die immer weniger werdenden Spatzen freuen sich über ein Sandbad, denn die geselligen Vögel lieben es, auf diese Weise ihr Gefieder zu pflegen.

Wichtig ist, dass der Futterplatz und die Wellness-Oase den Vögeln freie Sicht nach allen Seiten bieten, so dass sich kein Räuber anschleichen kann.

Für natürliche Nahrung sorgen – z.B. Beerensträucher pflanzen

Ein Vogelfutterhaus sollte natürlich nicht die einzige Futterquelle sein. In einem vogelfreundlichen Garten sollten die Vögel auch so genügend Futter finden können. Dementsprechend ist es hilfreich Sträucher wie z.B. Holunder, Schlehe und/oder Weißdorn zu pflanzen. Die Früchte dieser Sträucher werden von Vögeln sehr gern als Nahrungsquelle genutzt. Außerdem bieten Sträucher auch Versteck- und Nistmöglichkeiten.

Aber auch Wildkräuter und Wildblumen sollten nicht in einem vogelfreundlichen Garten fehlen. Wer Vögel in den Garten locken möchte, der sollte das „Unkraut“ nicht so gründlich entfernen. Die Samen von Brennnesseln, Nachtkerzen oder Johanniskraut dienen nicht nur Gartenvögeln als Nahrung, sondern locken auch Insekten in den Garten. Und das führt dazu, dass auch für die Vögel der Tisch reich gedeckt ist.

Grüne Fassaden als natürliche Nistplätze

Wie wäre es denn, wenn eine Fassade mit Efeu oder wildem Wein zugewachsen wäre? Kann sehr schön aussehen und hat den Effekt, dass auch wieder Vögel in den Garten gelockt werden. Es wäre eine Einladung an verschiedene Vogelarten in der begrünten Fassade zu nisten.

Nistkasten – Eigenheim für Vögel zu vermieten

Nistkästen helfen auch, wenn man Vögel in den Garten locken möchte. Es gibt es in vielen Formen und noch mehr Farben. Die Vögel legen allerdings keinen Wert auf Design, sondern suchen ihre Brutstätten nach ihren Bedürfnissen aus. Blaumeisen beispielsweise bevorzugen Einfluglöcher von 28 Millimetern, während es beim Star 55 Millimeter sein sollten.

Auch hier ist auf Katzensicherheit zu achten. Es gibt Nistkästen, die mit einem Spitzdach es den Samtpfoten unmöglich machen, von oben in den Kasten nach dem Nest zu angeln. Ebenfalls gut sind Katzenabwehrgürtel, die um den Baum gelegt werden.

Andere Vogelarten wie Amseln gehören zu den sogenannten Halbhöhlenbrütern. Ihnen und auch den Höhlenbrütern, zu denen der kleinste Gartenvogel mit der größten Stimme, der Zaunkönig, gehört, können Sie mit dornigen Hecken oder Totholzhaufen eine ganz natürliche Wochenstube für den Nachwuchs schaffen.

So bekommen sie mehr Vögel in den Garten

Hier noch mal die wichtigsten Maßnahmen kurz zusammengefasst. So können sie mehr Vögel in den Garten locken:

  • Garten im Herbst nicht aufräumen
  • heimische Wildsträucher pflanzen, die als Nahrungsquelle für Insekten und Vögel dienen
  • Nistmöglichkeiten schaffen in Form von künstlichen Nistkästen, Totholzhaufen, Hecken
  • abwechslungsreiches Futter und Wasser ganzjährig anbieten

Wenn Sie das alles bedacht haben, heißt das Zauberwort: Geduld. Die Vögel werden sich nicht über Nacht einstellen. Aber wenn es sich erst einmal herumgesprochen, ähm, herumgezwitschert hat, dass Ihr Garten ein kleines Paradies ist, dann werden auch Sie ganz sicher eines Morgens von einem Vogelstimmenkonzert geweckt.

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