Die Misteldrossel (Turdus viscivorus) ist ein Singvogel und gehört, genau wie die Singdrossel und die Amsel zur Familie der Drosseln (Turdidae). Hier bei uns in Mitteleuropa ist sie die größte Drossel und z.B. auch größer als die Amsel, mit der sie ja verwandt ist.
Wer nicht genau hinschaut, kann die Mitteldrossel auch schnell mal mit der Singdrossel verwechseln. Wie man die beiden Drosseln unterscheiden kann, verrate ich euch gleich noch.
Systematik
- Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
- Unterordnung: Singvögel (Passeri)
- Familie: Drosseln (Turdidae)
- Unterfamilie: Turdinae
- Gattung: Echte Drosseln (Turdus)
- Art: Misteldrossel
Wie sieht eine Misteldrossel aus?
Erwachsene Misteldrosseln können eine Körperlänge von 26 bis 29 cm erreichen und sind damit die größten Vertreter ihrer Art hier in unserer Gegend. Sie können bis zu 140 g schwer werden, wobei der Begriff schwer ja hier auch immer noch eher mit Vorsicht zu genießen ist.
Das Gefieder an der Oberseite ist graubraun gefärbt. Die Unterseite ist deutlich heller und besitzt braune Flecken auf weißem Untergrund.
Beide Geschlechter sind gleich gefärbt, was die Unterscheidung schwierig macht. Die Weibchen sind etwas größer und schwerer. Dafür ist die Färbung bei den Männchen etwas kräftiger.
Eingangs hatte ich ja bereits erwähnt, dass man die Misteldrossel schnell mit der Singdrossel verwechseln kann. Ein Unterscheidungsmerkmal sind die Unterseiten der Flügel, die sind bei der Misteldrossel weiß.
Auch an den Flecken auf dem Bach kann man die beiden Drosselarten unterscheiden. Die Flecken der Singdrossel sehen aus wie kleine Pfeilspitzen.
Wo leben Misteldrosseln?
Misteldrosseln sind in Wäldern, Parks und auch Gärten zu finden. Hier bei uns in Mitteleuropa sind die Singvögel auch immer häufiger in Städten zu beobachten. Allerdings nur zwischen März und Ende Oktober. Denn in unseren Gegenden sind Misteldrosseln Kurzstreckenzieher, die in wärmeren Regionen am Mittelmeer überwintern.
In West- und Süddeutschland kann es aber auch vorkommen, dass die Misteldrosseln das ganze Jahr bleiben und zu, sogenannten, Standvögeln werden.
Was fressen Misteldrosseln?
Auf den ersten Blick könnte man sagen, dass die Misteldrossel ihren Namen hat, weil sie die Früchte der Mistel fressen. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. In erster Linie ernähren sie sich von Beeren, Obst, Insekten und deren Larven.
Ganz oben auf dem Speiseplan stehen Regenwürmer.
Nur im Winter, bei gefrorenem Boden, werden die Früchte der Weißbeerigen Mistel verzehrt. Einfach weil es nicht wirklich viele Alternativen gibt.
Brutverhalten und Fortpflanzung bei Misteldrosseln
Gebrütet wird bei den Misteldrosseln zwischen März und August. Das Nest ist ein großer Napf, der in Astgabeln recht weit oben in Bäumen gebaut wird. Für den Nestbau ist ausschließlich das Weibchen verantwortlich.
Gebaut wird das Nest aus Stängeln, Wurzeln, Moos und feuchter Erde. Das Innere wird mit Gras ausgepolstert.
Ein Gelege besteht in den meisten Fällen aus 4 bist 6 Eiern, die vom Weibchen ca. 14 Tage bebrütet werden. 12 bis 15 Tage nach dem Schlüpfen werden die Jungen flügge und verlassen das Nest. Trotzdem werden sie noch einige Tage weiter von den Eltern mit Nahrung versorgt, bevor sie ihre eigenen Wege gehen.
Misteldrossel im Video
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